LINDHORST (jl). "Wir haben die Bagger gehört, sie haben uns im Unterricht gestört." Eine wirklich ernst gemeinte Klage der Lindhorster Grundschüler ist dies nicht gewesen. Vielmehr war es ein großes Dankeschön in Form eines selbst kreierten Liedes. Nach sieben langen Jahren des Wartens feierten vor zwei Tagen neben Schülern, Lehrern und Eltern auch Vertreter der Politik und Kreisverwaltung die offizielle Einweihung des sanierten Obergeschosses und des neuen Schulhofes mit nun mehr reichlichen Spielgeräten zum Toben und Vergnügen. Das Rahmenprogramm der Feierstunde bildeten die Schülerband der Haupt- und Realschule sowie die Mini-Musical AG.
Passend zur Einweihung der neuen Spiel- und Freizeitmöglichkeiten singt die Schülerband " Free" von der Lighthouse Family.
Langsam aber sicher nimmt das Karussell Fahrt auf. Die Grundschüler genießen ihr erstes "Probespielen".
Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier unterstrich, "Wir finanzieren hier in die Zukunft". Für den Landkreis habe alles im Bereich Bildung "absolute Priorität" – trotz der Defizite im Haushalt. 250 000 Euro sind laut des Kreis-Chefs in die Sanierung der Haupt- und Realschule geflossen. Mit dem Umbau des Schulhofes belaufen sich die Kosten auf insgesamt rund 300 000 Euro, die Samtgemeinde Lindhorst habe sich daran maßgeblich beteiligt.
In der Haupt- und Realschule sanierten heimische Betriebe das gesamte Obergeschoss. Die Flure erhielten neue Wände und Decken. In 17 Klassenräumen wurden die Decken erneuert, die Wände gestrichen und eine energiesparende Beleuchtung angebracht. Wie Realschulrektorin Ulrike Rehn betonte, ist nun auch jeder dieser Räume "Internet-tauglich". Dass der Schulhof erneuert werden muss, hat Grundschulrektor Hubert Sagel bereits 2003 erstmals beim Landkreis angemerkt. Die Freigabe des neuen Schulhofs sei auch ein "Erfolg seiner Hartnäckigkeit", wie es Schöttelndreier formulierte. Für Sagel habe die "fast unendliche Geschichte" dann doch ein gutes Ende gefunden. Für einige Schüler begann das Abenteuer noch gleich am Donnerstagnachmittag. Nachdem die Absperrung entfernt worden war, stürmten sie ihren neuen Pausenhof. "Probespielen" nannte es Grundschulrektor Sagel. Zu Dutzenden wurde ein Gerät nach dem anderen genauestens unter die Lupe genommen, das Karussell mit rasanten Fahrten ausgiebig getestet. Beim Inspizieren der kleinen Trampoline waren sogar Wind und Regen sofort vergessen. Wenn sich da mal nicht aus dem "Probespielen" schon eine Leidenschaft zum Toben entwickelt hat. Foto: jl