1. Herbstwinde machen die Flugsaison perfekt

    Segelflieger nutzen Südwind für Hang- und Wellenflug / Abschluss der Saison

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    RINTELN (ste). "Tief und schnell" sowie "hoch und langsam" fliegen konnten am vergangenen Wochenende die Segelflieger des Luftsportvereins Rinteln an den Hängen und Leewellen des Weserberglandes. Diese besonderen Erlebnisse ermöglicht alljährlich der im Herbst einsetzende Südwind. Der sogenannte "Hangflug" bildet traditionell den Abschluss der Rintelner Flugsaison und gehört mit zu den Höhepunkten des Jahres. Diese Erlebnisse ließen sich auch die Segelflieger der Segelfluggruppe Bremen und des Aero-Clubs Wolfsburg aus Stüde nicht entgehen, die auch in diesem Jahr wieder zu Gast in Rinteln waren. So starteten stattliche 15 Segelflugzeuge, davon sechs des LSV Rinteln, vom Flugplatz Rinteln zum Hangflug. Freuen konnte sich am vergangenen Samstag vor allem Erik Janssen (LSV Rinteln), der mit über 200 Kilometern den längsten Flug der Rintelner am Hang verbuchen konnte. "Der Flug war eine einmalige und tolle Erfahrung", wie Erik Janssen mit einem Lächeln im Gesicht erzählte. Er landete damit sogar in der deutschlandweiten Wertung (OLC) auf dem zehnten Rang. Um den "Hangflug" durchführen zu können, müssen spezielle Wettererscheinungen auftreten. Am wichtigsten ist jedoch ein starker aus südlichen Richtungen kommender Wind, wie Segelflieger Ascan Lutteroth berichtet. Der Südwind ist dafür verantwortlich, dass sich die Segelflugzeuge an den Hängen des Weserberglandes halten können. Dabei wird die Luftströmung durch die Hänge nach oben geführt, so dass genug Auftrieb erzeugt wird, damit die Segelflugzeuge keine Höhe verlieren. So ist es den Segelfliegern möglich, am Hang in nur 300 Metern Höhe entlangzugleiten. "Normalerweise würde man in dieser Höhe schon über eine Landung nachdenken. Für den Hangflug wird vor allem der Hang genutzt, der von Lübbecke über Porta Westfalica und Rinteln bis nach Hameln führt", so Lutteroth. Der Flug in einer "Leewelle" wird ebenfalls durch den starken Wind ermöglicht. Auf der Leeseite des Weserberglandes führt dies zu konstantem Steigen bis in Höhen um 8.000 Meter. Jedoch können Segelflieger die Leewelle aus Gründen der Luftraumstruktur nur bis in eine Höhe von 3.000 Metern nutzen. "Zu erkennen sind Leewellen an linsenförmigen Wolken, den Lenticulariswolken. Noch wichtiger als sonst war an diesem Wochenende, die Augen aufzuhalten und den Luftraum zu beobachten, da sich bis zu 40 weitere Segelflugzeuge anderer Vereine am Hang tummelten. Unterstützung lieferte dabei das "flarm"-Kollisionswarnsystem, das bei einem möglichen Zusammenstoß rechtzeitig visuelle und akustische Warnungen abgibt", berichtet Lutteroth. An den gelungenen Saisonabschluss schließt sich nun die Werkstattarbeit an. Dort werden alle Segelflugzeuge von den Vereinsmitgliedern auf Herz und Nieren überprüft, damit in der nächsten Saison wieder Flüge wie am vergangenen Wochenende durchgeführt werden können. Bei Interesse am Segelfliegerhobby oder an Gastflügen stehen die Mitglieder des Luftsportvereines gerne auf dem Flugplatz Rinteln oder im Internet unter www.lsv-rinteln.de für Auskünfte zur Verfügung.Foto: privat

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