LANDKREIS (nb). Mauersegler, Nerz oder Landschildkröte: Was die Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen allen bedrohten Tieren bieten kann, ist medizinische Versorgung, Pflege und eine vorläufige Unterkunft.
Die Mitglieder des Kreisausschusses für Umweltschutz besuchten die Einrichtung, um sich erneut auf den neusten Stand bringen zu lassen und sich mit den Mitarbeitern auszutauschen. Tierpfleger Jürgen Müller und Klaus Otten, zweiter Vorsitzender des Trägervereins, übernahmen die Führungsrolle und stellten die wichtigsten Stationen vor. Von der Quarantänestation für aufgenommene Reptilien, bis hin zum Außengehege für Papageien. Neues gab es im Gehege für die artgeschützten Landschildkröten zu sehen, dass allein dank Materialspenden für die Tiere eingerichtet werden konnte. Ein großes Refugium für Wasserschildkröten soll folgen.
Im gut ausgestatteten Behandlungsbereich sind sowohl Untersuchungen, als auch Diagnostik möglich, damit den eingelieferten Patienten so schnell wie möglich geholfen werden kann und deren Chancen damit erhöht werden. Nachdem bereits das Zuchtprogramm für Laubfrösche erfolgreich war und weitere, etwa des Prinz-Alfred-Hirsch, laufen, konnten die Besucher sich vom Stand der "Nerzzucht" in der Seeprovinz überzeugen.
Höhepunkt des Rundgangs: Vier flinke Nerze, die sich bei ihrer Fütterung beobachten ließen. Mit einem Blick auf das Eulengehege und ein Steinkauzpaar und einem umfassenden Überblick ging die Tour für die Ausschussmitglieder zuende. Die Bunkeranlage mit 20 Hektar Fläche, die von der Station gepachtet wurde, bietet künftig noch viele Möglichkeiten, wie die Einrichtung eines Fledermausquartiers oder weiterer Flugvolieren.
Die Realiserung hängt von Spenden, Mitarbeitern und der Unterstützung durch den Landkreis ab. Das Land übernimmt zur Zeit etwa ein Drittel der Betriebs- und Personalkosten. Bis zu 2000 Tiere werden pro Jahr in der Schutzstation aufgenommen, die Futterkosten liegen laut Otten bei etwa 6000 Euro. "Und die Mitarbeiter sind in Hochzeiten fast rund um die Uhr beschäftigt."Foto: nb