BAD NENNDORF (pd). Hinter dem Tagesordnungspunkt "Neuaufstellung des Bebauungsplanes Nr. 85 "Bückethaler Straße", der im Verlauf der jüngsten Sitzung des Bauausschusses der Stadt Bad Nenndorf aufgerufen wurde, verbirgt sich die Absicht von "Möbel Heinrich", die Verkaufsfläche um 10 000 Quadratmeter auf dann insgesamt 45 000 Quadratmeter auszudehnen.
Das Ziel der Erweiterung hat der anwesende Planer im Ausschuss für das Unternehmen klar ausgedrückt: Die Vergrößerung ist notwendig, um die Sortimente ansprechend präsentieren zu können und um grundsätzlich mit anderen "Gro-
ßen" in der Branche mithalten zu können. Ohne Gegenstimme wurde beschlossen, den neuen Bebauungsplan zu empfehlen und damit in die vorzeitige Bürgerbeteiligung zu gehen.
"Namhafte Standortkonkurrenten verfügen mittlerweile über weitaus größere Flächen mit größerer Breite und Tiefe der Sortimente in den Ausstellungen" heißt es in der Vorlage. Die Top 50 der großen Einrichtungshäuser in Deutschland, zu denen "Möbel Heinrich" auch zeitweilig zählte, hätten mittlerweile eine durchschnittliche Verkaufsfläche von über 43 000 Quadratmeter. Allein im näheren Einkaufsbereich würden namhafte Mitbewerber über entsprechend große Verkaufsflächen verfügen und seien so in der Lage, den Kunden eine optimale Ausstellungsvielfalt anzubieten. Als Beispiele dafür werden in der Vorlage unter anderem "Möbel Hesse" in Garbsen mit einer Verkaufsfläche von rund 47 000 Quadratmetern, "Porta Möbel" in Altwarmbüchen mit 45 000 Quadratmetern oder "Möbel Wallach" mit einer Fläche nach Erweiterung von ebenfalls rund 45 000 Quadratmetern angeführt.
Zugleich hätten sich in den Einrichtungshäusern die Sortimente in den vergangenen Jahren erheblich geändert und erweitert. Ehemalige Randsortimente seien heutzutage Schwerpunkte der Verkaufsausstellungen geworden und würden zum Kernsortiment gehören.
Für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit müsse darum auch das ansässige Möbelunternehmen das bestehende Einrichtungshaus erweitern. Nur mit einer Vergrößerung der Verkaufsfläche und einer Anpassung der zulässigen Sortimente an die heute für Einrichtungshäuser üblichen Standards könne das Unternehmen "Möbel Heinrich" dauerhaft am Markt konkurrenzfähig bleiben. Entgegen früherer Zeiten würde der Kunde heute die Zur-Schau-Stellung von kompletten Wohn- und Erlebniswelten, Themen-Welten und Marken-Studios erwarten. Diese nach Themen zu entwickelnden Abteilungen müssten über die ehemals üblichen reinen Einrichtungsgegenstände hinaus "durchgestylt" stimmungsvoll in Szene gesetzt werden.
Gegen diese Argumentationskette hatten die Ausschussmitglieder nichts einzuwenden. Sie sprachen sich einmütig für die Änderung des B-Planes aus.
Auch der beantragten Änderung des Bebauungsplanes "Bückethaler Landwehr" stimmten sie zu. Der Hintergrund dieser Änderung ist eine Formalie. Denn das viel genutzte Aktionszelt vor dem eigentlichen Möbelhaus soll durch eine gleichgroße feste Leichtbauhalle ersetzt werden. Außerdem sieht die Geschäftsführung von "Möbel Heinrich" vor, den Eingansbereich des Haupthauses umzugestalten. Foto:pd
Es tut sich einiges bei "Möbel Heinrich", dem Anziehungspunkt im Gewerbegebiet "Bückethaler Landwehr. So soll das Ausstellungszelt durch eine fest Leichtbauhalle ersetzt werden.