1. Es geht um das Miteinander

    WIR diskutiert über das Thema Demografie und Seniorenpolitik / Björn Kemeter formuliert Leitsätze

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LANDKREIS (nb). Weniger, grauer, vereinzelter und bunter: Deutschlands Bevölkerung wird alt und die Politik muss die Weichen dafür stellen. Erste Schritte sind bereits getan, etwa mit der flächendeckenden Einführung von Seniorenbüros oder der Einrichtung einer Wohnberatung. Andere müssen in den nächsten Jahren folgen. WIR für Schaumburg hat deshalb zu einem Abend rund um das Thema "Seniorenpolitik" eingeladen, um sich mit dem Ist-Zustand im Landkreis und den nötigen Entwicklungen auseinanderzusetzen. Ein mögliches Gesicht gab letzteren der Referent Björn Kemeter. In einer Präsentation stellte der Referatsleiter des Sozialministeriums Hannover Leitsätze vor, die aus seiner Sicht die Grundlage einer modernen Seniorenpolitik in Niedersachsen bilden könnten. Bei zu erwartenden 33 Prozent Anteil der über 75-jährigen an der Bevölkerung für den "älteren" Landkreis eines der bestimmenden Themen. Schwerpunkte setzt Kemeter bei der Förderung ambulanter Pflegeeinrichtungen, um den Grad der Selbstbestimmung und die Lebensqualität von Senioren zu fördern. "Der Mensch hat im Alter die gleichen Bedürfnisse und gibt die nicht bei der Rentenkasse ab." Zu mehr Selbstständigkeit trägt ebenfalls das seniorengerechte Wohnen bei, verbunden mit der Entwicklung neuer Wohnformen. Den Kommunen komme dabei eine wichtige Funktion zu. Sie könnten die nötigen Voraussetzungen mit ihrer Bauleitplanung schaffen oder verhindern. "Man muss die Menschen selbst machen lassen, aber nicht sich selbst überlassen", so Kemeter. Im Fokus steht für den Experten vor allem das Miteinander der Generationen. Kemeter berichtete von generationenübergreifenden Projekten, die junge Leute sensibilisieren, bis hin zu generationenfreundlichem Einkaufen, das mit einem Gütesiegel belohnt wird. Laut Kemeter lasse sich ein Zusammenhalt in der Gesellschaft nur auf diese Weise herstellen. Auch die Teilhabe älterer Menschen müsse verstärkt werden, in Arbeitswelt und Ehrenamt ebenso wie in politischen Prozessen. Kemeter selbst versteht die Ideen dabei als "Thesenpapier". Dessen Inhalt nahmen die WIR-Mitglieder als Anlass zu diskutieren, stellten Fragen und berichteten von persönlichen Erfahrungen. Die Finanzierung von Pflege und die Forderung nach mehr staatlicher Unterstützung standen dabei im Mittelpunkt. Die Anmerkung, es handele sich bei den Leitsätzen um einen "Wunschkatalog", dessen realistische Umsetzung in Frage stünde, wies Kemeter nicht von sich. "Das sollen sie ja auch sein", "Ziele, an denen man arbeiten kann". Ein Umbruch sei noch in vielen Köpfen nötig.Foto: nb

    Ein Wort zur Seniorenpolitik: Referent Björn Kemeter (mi). stellt seine Leitsätze vor.

    Machen sich Gedanken: Auf der Veranstaltung von WIR für Schaumburg wird diskutiert.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an