1. "Erfolgsgeschichte" ausgeweitet

    Anruf-Auto soll künftig länger und auf weiteren Strecken im Einsatz sein

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    SAMTGEMEINDE RODENBERG (pd). Das in der Samtgemeinde Rodenberg gut genutzte Anruf-Auto soll seinen Service erweitern. Eine entsprechende Empfehlung aus dem Ausschuss für Wirtschaft und Fremdenverkehr sieht vor, dass die subventionierten Taxifahrten ab Dezember über die Samtgemeinde hinaus auch auf weiteren Fahrten im Einsatz sein sollen. Außerdem soll die Einsatzzeit auf Sonnabend ausgeweitet und um eine Stunde verlängert werden. Künftig sollen Fahrten von 7.30 bis 19 Uhr, anstatt bisher lediglich bis 18 Uhr erledigt werden.

    "Das Anruf-Auto ist eine Erfolgsstory", fasste der Ausschussvorsitzende Karsten Sucker gleich zu Beginn der Debatte über einen entsprechenden Antrag der SPD-Fraktion im Samtgemeinderat zusammen. Um den Erfolg sichtbar zu machen, hatte die Verwaltung entsprechendes Zahlenwerk zusammengetragen und im Ausschuss mit vorgelegt. Seit der Einführung im Dezember 2007 bis Ende 2009 waren 3041 gebuchte Fahrten gezählt worden. Von Januar 2010 bis August 2010 sind bereits 1189 Einsätze erfolgt.

    Wie Günther Wehrhahn von der Verwaltung weiter ausführte, liegt der Zuschussbedarf seitens der Samtgemeinde bei 65 Prozent. Ein Vorteil ist, dass sich die Kommune über so genannte Regionalisierungsmittel vom Landkreis diese Kosten bis zu einer Höhe von 75 Prozent bezuschussen lassen kann. Für Fahrten innerhalb der Samtgemeinde Rodenberg zahlen Erwachsene daher lediglich 3,50 Euro pro Fahrt, Kinder und Jugendliche sind für 2 Euro dabei. Ab zwei Personen gibt es eine Fahrpreisermäßigung von 1 Euro pro Person (bei dem selben Zu- und Ausstieg). Der Vorteil liegt für die Nutzer auf der Hand: Sie werden von der Haustür abgeholt und haben mit dem Anruf-Auto unter anderem eine bequeme Anbindung an die Haltestellen der Schnellbuslinien.

    Die SPD hatte den Antrag gestellt zu prüfen, ob eine Ausweitung der Ziele auch außerhalb der Samtgemeinde möglich sei.

    Die Verwaltung machte folgende Kostengestaltung auf: Für Fahrten nach Bad Nenndorf würden fünf Euro fällig. Zehn Euro müsste der Nutzer für Fahrten nach Stadthagen, Bad Münder und Wunstorf zahlen. Nach Hameln wäre ein Fahrpreis von 15 Euro pro Person realistisch, führten Wehrhahn und Sucker aus.

    Ziel der neuen Preisstaffelung sollte sein, einheitliche und leicht merkbare Preise zu ermitteln. Aus praktischen Gründen sei es nicht zweckmäßig, für unterschiedliche Orte außerhalb der Samtgemeinde auch unterschiedliche Preise zu erheben, so Sucker weiter. Im Mittel würden sich die Tarife wieder ausgleichen, waren sich der Ausschussvorsitzende und der Verwaltungsvertreter einig.

    Grundsätzliches Lob für das Anruf-Auto kam von Horst Müller. Der Vorsitzende des Seniorenrates der Samtgemeinde war einer der Mitinitiatoren. Erst sei man ja mit Skepsis an die Sache herangegangen, räumte Müller ein. Doch bis heute sei die ganze Sache "optimal gelaufen". Jetzt dränge man in höflicher Form, das Angebot auszuweiten. Er sei optimistisch, dass auch die weiteren Strecken gut angenommen würden. Das erweiterte Angebot soll zunächst für ein Jahr als Modellversuch laufen, ergänzte Müller.

    Die Ausweitung sei, wie das grundsätzliche Angebot "Anruf-Auto" auch, mit den anderen Verkehrsträgern des Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) abgesprochen, erklärte Wehrhahn. Die Schaumburger Verkehrsbetriebe hätten keine Einwände geäußert. Das Anruf-Auto wird nicht als Konkurrenz zum ÖPNV-Angebot gesehen, eine wichtige Voraussetzung für die Gewährung von Zuschüssen seitens des Landkreises.

    Partner bei diesem Projekt ist das Taxiunternehmen Kühl in Lauenau. Wehrhahn hat auch dessen Mitbewerber angerufen und gefragt, ob er mitmachen wollen und eine Absage bekommen. Also wird der Lauenauer mit seinem Fuhrpark auch die erweiterten Ziele ansteuern. Klaus Kühl wies in einem kurzen Wortbeitrag noch darauf hin, dass es sehr wohl in der Vergangenheit Anfragen zu Fahrten nach Stadthagen, Wunstorf oder Bad Münder gegeben habe.

    Inwieweit auch Fahrten nach Hameln angenommen werden, könne er noch nicht abschätzen. Einstimmig votierte der Ausschuss für die Empfehlung. Das Anruf-Auto soll demnach ab Dezember auch am Sonnabend in der Zeit von 7.30 bis 19 Uhr im Einsatz sein. Unter der Rufnummer 05043/2222 kann das Auto geordert werden.

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