1. Mit der Uniform ins Freibad

    SPD und Kreisfeuerwehr tagen / Ehrenamt künftig attraktiver gestalten

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    STADTHAGEN (wa). Fraktionsvorsitzender Eckard Ilsemann sei empört über die Vorschläge des Innenministeriums zur Gestaltung des Ehrenamtes: Die Kreistagsfraktion der SPD des Landkreises Schaumburg, hatte zu einer Sitzung mit Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote in das Feuerwehrgerätehaus Stadthagen geladen. Landratskandidat Jörg Farr diskutierte mit den Beteiligten zum Thema Demografieprojekt Brandschutz und der Sicherstellung des Feuerschutzes. Dumm, dreiste Vorschläge würde das Innenministerium zur attraktiven Gestaltung des Ehrenamtes der Feuerwehren machen, so Ilsemann. Beispielsweise gäbe es die Idee, den Ehrenamtlichen ermäßigten Eintritt für öffentliche Verkehrsmittel oder Schwimmbäder zu ermöglichen, vorausgesetzt derjenige trage dabei seine Feuerwehr-Uniform. Uniformiert bei 30 Grad im Schatten mit dem Bus ins Schwimmbad - eine gut überlegte Maßnahme. Schlimmer noch, solche Ermäßigungen müssten die Kassen des Landkreises übernehmen, so der Fraktionsvorsitzende. Im Abschlussbericht der Kreisfeuerwehr geht es ganz klar um die Finanzierung. Stehe doch spätestens im Jahre 2012 die Digitalisierung der Alarmsysteme und die Beschaffung von neuen Hubfahrzeugen und Drehleitern an. In Zeiten der Photovoltaik-Anlagen wären diese Einsatzwagen unerlässlich, so Wolfgang Kölling, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD. Landratskandidat Farr bemühe sich dafür um weitere Kreismittel. Der Landkreis fördere Hilfeleistungseinsätze durch Zuschüsse aus der Feuerschutzsteuer. Vernünftige Rahmenbedingungen müssten jedoch noch geschaffen werden, so Farr. Die größtmögliche Sicherheit könne nur mit den besten zur Verfügung stehenden Mitteln gewährleistet werden. Dazu gehören neben den Fahrzeugen vorallem die Feuerwehrleute. Schaumburg sei dahingehend gut aufgestellt: 110 freiwillige Feuerwehren, 92 Jugend- und 50 Kinderfeuerwehren gäbe es. Doch ohne Ehrenamt keine Feuerwehr. Die Tagesverfügbarkeit stelle ein Problem dar, so der Kreisbrandmeister Grote. Viele Helfer würden aufgrund der wirtschaftlichen Lage außerhalb arbeiten, somit wären sie bei einem Tageseinsatz nicht greifbar. Genauso verhalte es sich in örtlichen Handwerksbetrieben. Ein Installateur könne nicht plötzlich alles stehen und liegen lassen um bei einem Einsatz zu helfen, so Grote. Dennoch seien alle mit viel Engagement bei der Sache. Um die 80 Prozent der Aktiven aus der Jugendfeuerwehr gehen in die Freiwilligen über. Ein Vergleich beispielsweise mit einem Schützenverein könne nicht gezogen werden, so der Abschnittsleiter Nord der Kreisfeuerwehr, Uwe Blume. Gerade die Einsätze auf der Autobahn 2 von Bad Nenndorf bis Eilsen seien nicht ohne. In diesem Jahr hätten die Helfer bereits 26 Mal zur A2 ausrücken müssen. Genauso wie die Jugend sollten die "alten Hasen" gefördert werden, so Grote. Eine Aufhebung der Altersgrenze halte er für sinnvoll. Einfache Arbeiten, wie den Einsatzwagen steuern, könnten auch noch über 62 Jährige. Generationsübergreifend arbeiten - im Zeitalter des demografischen Wandels.

    Gut aufgestellt: Insgesamt 92 Jugendfeuerwehren gibt es im Landkreis Schaumburg. Dennoch möchte Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote die Altersgrenze herabsetzen.

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