1. Himmelsteiche und Streuobstwiese

    Der Nabu Rodenberg erläutert zahlreichen jungen Besuchern das neue Biotop bei Altenhagen II

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    ALTENHAGEN II (al). Einwohner und Wanderer müssen nicht mehr länger über die Veränderungen auf einer ehemals landwirtschaftlich genutzten Fläche bei Altenhagen II rätseln. Ihnen hat der Naturschutzbund (Nabu) Rodenberg im Rahmen der "Woche des bürgerschaftlichen Engagements" sein Bemühen erläutert, das Areal in ein wichtiges Biotop zu verwandeln. Junge Besucher durften sogar umgehend auf Erkundungstour gehen.

    Den symbolische "Tag der offenen Tür" hatte sich der Nabu schon lange vorgenommen. Immerhin ist das Altenhäger Gelände schon das zweite im Eigentum des hiesigen Verbandes.

    Nach dem Lyhrener Gräberloh war die 4200 Quadratmeter große Fläche vor zwei Jahren gekauft worden. Neben eigenen Mitteln halfen eine Entschädigungszahlung der Eon/Avacon, die vor Jahren Kahlschlag auf einer benachbarten Fläche betrieben hatte, sowie die niedersächsische "Bingo"-Umweltstiftung.

    Seither wird der Bereich zwischen Feldweg und Bachsaum systematisch umgestaltet. Im Frühjahr wurde eine hundert Meter lange dreireihige Hecke angelegt. Ein Saumstreifen wächst beiderseits heran, auf dem eine besondere Mischung aus Kräutern, Gräsern und Stauden ausgebracht worden war.

    Doch bis die gewollte grüne Welt gedieh, hatten sich schon andere unliebsame Pflanzen verbreitet, die von Hand stark eingeschränkt werden mussten: Vorstandsmitglied Kay Kietzke, der die Planung des Geländes mit entwickelt hat, und einige Helfer beseitigten Hunderte von Disteln. Die Arbeit dürfte sich auch in den kommenden Jahren noch fortsetzen.

    Allerdings dürfen einige stachelige Pflanzen stehen bleiben – als Nahrungsstätte für Vögel, Schmetterlinge und Insekten.

    Während sich Kindergruppenleiterin Ines Rahn-Weiser um die jungen Gäste kümmerte, mit ihnen Wasserräder aus Flaschenkorken baute oder per Vergrößerungsglas tierische und pflanzliche Vielfalt auf dem Gelände näher erläuterte, wies Nabu-Vorsitzender Gerhard Hurek auf "Himmelsteiche", die nur zeitweilig als Lebensraum für Amphibien mit Wasser gefüllt sind; eine Feuchtwiese, Totholzaufschichtungen und Steinhaufen. In die beiden kürzlich aufgestellten Insektenhotels ist bereits Leben eingezogen. Inzwischen wurde ein Flyer aufgelegt, der das ganze Projekt näher beschreibt.

    Die Arbeiten sind noch nicht erledigt. Demnächst werden zehn Bäume als Streuobstwiese gepflanzt; Schautafel und Ruhebank sollen folgen. Aber danach dürfte sich – bis auf eine jährliche Mahd - das Gelände weitgehend selbst entwickeln.

    Wie ein Keil liegt das neue Nabu-Biotop in der Landschaft – zwischen zwei riesigen Ackerschlägen. Hurek muss nicht lange auf die Nachbarbereiche hinweisen: Mittendrin liegt ein Reservat für schützenswerte Fauna und Flora. Foto: al

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