RINTELN (km). Eine ganze Woche lang hatte der Kinderschutzbund Ende September zu den Themen Klimaschutz und erneuerbare Energien auf dem Marktplatz eine mobile Ausstellung organisiert (das Schaumburger Wochenblatt berichtete). Die Präsentation in einem begehbaren Lkw-Anhänger mit einem weithin sichtbaren Leuchtturm war an Kinder im Vorschul- und Grundschulalter gerichtet. Und die kamen in Scharen: 1460 Besucher haben die beiden Ausstellungsführerinnen im Verlauf der Woche gezählt.
"Das zeigt, dass die Ausstellung von den Rintelnern sehr gut angenommen wurde," freute sich Albrecht Schäffer, der für den Kinderschutzbund die Anmeldungen der Schulklassen und Kindergartengruppen zu den Führungen koordiniert hatte. Zum Vergleich: In der Stadt Bonn hatten während einer Woche 1100 Kinder die Ausstellung im "Leuchttour"-Mobil besucht.
Manche Erwachsene hätten sich gefragt, warum der Kinderschutzbund eine Ausstellung über die Möglichkeiten erneuerbarer Energien auf die Reise durch die Republik schicke, erinnerte sich Albrecht Schäffer und erläuterte: "Die ökologischen Kinderrechte sollen auf diesem Wege thematisiert werden." Der Deutsche Kinderschutzbund unterstütze damit das Recht der Kinder, in einer intakten und nicht gesundheitsgefärdenden Umwelt aufzuwachsen. Die Ausstellung sei bewusst so angelegt, dass sich die Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren spielerisch mit Solarenergie, Wasserkraft, Bioenergie und Windenergie vertraut machen und für Möglichkeiten eines sparsamen Umgangs mit Energie sensibilisiert werden könnten.
Fünf Kindergartengruppen und zwölf Grundschulklassen hatten das Angebot einer kostenlosen Führung durch die Ausstellung genutzt. Die Kinder seien konzentriert und voller Elan bei der Sache gewesen, habe die Lehrerin einer vierten Klasse nach einer Führung erzählt, so Schäffer. An den Nachmittagen habe es wesentlich mehr "Laufkundschaft" gegeben als zunächst angenommen. Vor allem am Weltkindertag habe es in dem Mobil vor Kindern regelrecht gewimmelt, berichtete Mareike Busch vom "Leuchttour"-Team. Die junge Frau hatte zusammen mit einer Kollegin alle Gruppen durch die Ausstellung geführt und auch Einzelbesucher betreut.
Zum Ausstellungskonzept gehört auch ein Begleitprogramm, das vom heimischen Kinderschutzbund organisiert worden war. Neben einigen Einzelpersonen und der "SolargemeinschafT" hatten Schülerinnen und Schüler der Hauptschule und des Gymnasium Ernestinum mit Bastelangeboten oder mit anschaulichen Experimenten dafür gesorgt, dass wartende Kinder einen sinnvollen Zeitvertreib vorfanden, der zum Thema passte.
"Sicherlich kann man im Rahmen einer solchen Ausstellung bei einer halbstündigen Führung nicht alle Aspekte der Themen Klimaschutz und erneuerbare Energien abklopfen," resümierte Antje Möllmann, Geschäftsführerin des Kinderschutz-Landesverbandes Niedersachsen, die schließlich auch die besondere Stärke der Ausstellung hervorhob: "Die Kinder begreifen, wie aus nachwachsenden Rohstoffen Strom erzeugt werden kann, sie verstehen, wie wertvoll Energie ist und sie beschäftigen sich empfindsam mit den eigenen Zukunftsperspektiven."Foto: km