1. Gesundes Selbstbewusstsein schützt Kinder vor Gefahren

    Zweit- und Drittklässler absolvieren mit ihren Eltern erfolgreich ein Seminar für Gewaltprävention

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    AUETAL-REHREN (tt). "Ihr müsst nicht mit Erwachsenen reden, wenn sie euch auf der Straße ansprechen. Ihr dürft einfach weitergehen und die Erwachsenen müssen das akzeptieren", erklärte Cordula Volkening den Zweit- und Drittklässlern der Grundschule Auetal in der Sporthalle in Rehren. Gemeinsam mit ihren Eltern haben die Kinder an einem Seminar des Institutes für Gewaltprävention, Selbstbehauptung und Konflikttraining (I-GSK) teilgenommen, um mehr über Gewaltprävention und Konfliktlösungen zu erfahren. Tanja Buchholz, selbst Mutter, hatte das Seminar organisiert, dass schon einmal an der Grundschule durchgeführt wurde. "Es ist ein wichtiges Thema. Das zeigen nicht nur die täglichen Nachrichten, sondern auch die große Resonanz auf unsere Seminare, die wir jedes Jahr wieder an der Grundschule anbieten", sagte Tanja Buchholz. Die Stärkung des Selbstbewusstseins, Ängste nehmen und richtiges Handeln in bedrohlichen Situationen sollten die Kinder lernen. Sie wurden sensibilisiert, mögliche Gefahren frühzeitig wahrzunehmen, "Grenzverletzungen" zu erkennen und sich verbale Körpersprache anzueignen. Geübt wurden zahlreiche Situationen in Rollenspielen. So die Gefahr, die für Kinder besteht, wenn ein Auto neben ihnen hält und sie vom Fahrer angesprochen werden. Cordula Volkening demonstrierte den Kindern eindrucksvoll, wie schnell ein Kind in ein Auto gezogen werden kann. Grenzen erkennen und für sich beanspruchen war die Übung eines anderen Rollenspiels. Die Seminarleiterin kam dem neben ihr sitzenden Kind langsam immer näher. Sie lobte die schönen langen Haare, zeigte auf das witzige T-Shirt und rückte näher und näher. Die Kinder fühlten sich zunehmend unwohl, das war deutlich zu erkennen. Trotzdem dauerte es bei einigen recht lange, ehe sie mutig einfach aufstanden und gingen. Verbal und dabei sehr laut, zeigten die Kinder ihre Grenze, als sie den Erwachsenen gegenüberstanden und von ihnen zum Mitgehen aufgefordert wurden. Sie hoben die Arme, "wehrten" die Erwachsenen ab und riefen dabei laut "Nein". "Das muss man mit Kindern üben, damit sie sich in einer Gefahrensituation auch wirklich verbal wehren", weiß Cordula Volkening. Das Nein-Sagen wurde besonders intensiv trainiert. Immer wieder wurden die Kinder und auch die Eltern aufgefordert, laut Nein zu schreien und dabei ihre Arme in Abwehrhaltung zu bringen.

    Den Mut zu haben, bei anderen Menschen Hilfe zu holen, ist für Kinder nicht einfach. Die Seminarleiterin besprach mit den Kindern, wo sie hingehen könnten, wenn sie Angst haben oder ihnen eine Situation nicht "geheuer" ist. "Geht dahin, wo viele Menschen sind. In ein Geschäft, die Bank oder Post", riet Cordula Volkening. "Und schreit laut um Hilfe, wenn ihr glaubt, in Gefahr zu sein." Die Eltern unterstützten ihre Kinder bei dem Seminar und hatten die Möglichkeit, das Verhalten ihrer Sprösslinge in Gefahrensituationen zu beobachten und zu verstehen. Oft reagierten die Kinder völlig anders, als es ihre Eltern erwartet hatten. "Dieses Seminar ist keine Garantie dafür, dass ihren Kindern nichts passieren kann, aber ich bin sicher, dass sie gelernt haben, wie sie sich wehren können und dass sie das auch tun müssen", sagte Cordula Volkening abschließend.

    Unter: www.i-gsk.de sind weitere Informationen zu Seminaren des I-GSK erhältlich.Foto: tt

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