MESSENKAMP (al). Die ganze Freude über ihr gemeinsames Hobby haben die acht Aktiven des Männergesangvereins (MGV) Messenkamp bei einer Feierstunde samt kleinem Konzert zum 125-jährigen Bestehen zum Ausdruck gebracht.
Natürlich nicht allein: Seit jetzt 38 Jahren funktioniert eine Chorgemeinschaft mit dem benachbarten MGV "Eintracht" Lauenau. Was Männer überhaupt zum Singen bringt, illustrierte deren gemeinsame Chorleiterin Christina Ziegler: Sie hatte zu den Liedern passende Fotocollagen mit Mitgliederköpfen mitgebracht.
Der stellvertretende Landrat Horst Sassenberg lobte die Gastgeber, sich trotz Mitgliederschwunds die Freude am Singen bewahrt zu haben.
Gerade der Bund mit dem Nachbarchor sei sinnvoll gewesen: "Vielleicht würden sonst beide Vereine heute nicht mehr existieren", vermutete der Kreispolitiker. Bürgermeister Frank Witte hatte eine ganz eigene Beobachtung zum Chorwesen gemacht: "Das ist ja eigentlich eine Diktatur", erklärte er augenzwinkernd. Schließlich müssten sich alle Sänger ja nach einer einzigen Person richten. Viel länger aber wollte er seine Betrachtung nicht fortsetzen: "Ein schöner Klang ist schöner als Gerede." "Trotz kleiner Zahl von Sängern verlieren wir nicht den Mut", versprach Vorsitzender Hans Häselhoff und rief zwei besonders treue Mitglieder auf: Heinz Köck und Reinhard Wehrhahn wurden für 40- und 55-jährige Zugehörigkeit geehrt. Das Jubiläumsfest hatte schon am Nachmittag einen ersten Höhepunkt mit über 250 Mitwirkenden.
Die Chöre des Sängerbunds Deister/Süntel und der Apelerner Männergesangverein als Gastensemble trugen zu einem gelungenen Konzert bei, in dem auch die Zuhörer gefordert waren.
Christina Ziegler hatte zu einem bekannten Spaßlied einen eigenen Vers auf die alte Vereinsfahne gedichtet und ließ diesen als Kanon erschallen. Sängerbund-Präsident Heinz Wehrhahn gratulierte namens aller Gesangvereine und hob die Bedeutung des Singens für die Gesundheit hervor. Das hätten Fachleute wiederholt festgestellt. Einen dringenden Appell richtete er an junge Leute, durch eigenes Mitwirken die Freizeitchöre zu unterstützen. Schon seit Jahren leiden die meisten Gruppen unter Mitgliederschwund und Überalterung. Foto: al