1. Alle Menschen im Landkreis sind wichtig

    Diskussion zum Thema Integration in der Alten Polizei

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    STADTHAGEN (bb). Im Rahmen der Interkulturellen Wochen im Landkreis haben sich die Integrationsbeauftragte des Landes Niedersachsen Honey Deihimi, Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier und rund 50 Gäste in einer Veranstaltung in der Alten Polizei über das Thema Integration ausgetauscht.

    Die Integrationsbeauftragte des Landes Niedersachsen Honey Deihimi.

    "Wir brauchen alle Menschen, die hier leben", hielt Klaus Strempel, Geschäftsführer der Alten Polizei, in seiner Einführung fest. Es sei längst an der Zeit, sich daran zu gewöhnen, dass man in einer Einwanderungsgesellschaft lebe und die Zukunft unabhängig von der Herkunft gemeinsam gestalten müsse. Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier erklärte in seiner Ansprache, dass sich die Einrichtung der Leitstelle für Integration im Landkreis voll bewährt habe. Ein Beispiel sei etwa die Arbeit der Integrationslotsen, die Zuwanderer auf vielen Feldern ehrenamtlich unterstützen. Ziel der Interkulturellen Wochen sei es, nicht nur Fehler zu analysieren, sondern vor allem Lösungen aufzuzeigen. Die große Mehrheit der Menschen mit Einwanderungshintergrund sei integriert. Wo dies nicht gelungen sei, müsse man weitere Anstrengungen unternehmen. "Da helfen keine Drohungen, sondern Angebote, man muss auf die Menschen zugehen", erklärte Schöttelndreier auch mit Blick auf die Diskussion um die Aussagen von Thilo Sarrazin.

    Honey Deihimi betonte, der Schlüssel zur Integration sei die Bildung und die Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Grundlage hierzu seien ausreichende Sprachkenntnisse, entsprechend wichtig sei die Förderung in diesem Bereich. "Dabei müssen wir auch die Eltern mitnehmen", so Deihimi. Die interkulturelle Kompetenz von Lehrern und Erziehern sei zu fördern. Es gelte von der Grundhaltung wegzukommen, unter dem Motto "die müssen" Forderungen an Zuwanderer und ihre Kinder zu stellen, stattdessen sei die Losung "wir müssen" gefragt. "Ein Wir-Gefühl auf beiden Seiten gehört dazu", so Deihimi. 16 Prozent der Menschen in Niedersachsen hätten einen interkulturellen Hintergrund, bei den unter 25-jährigen seien es 30 Prozent. "Wir reden nicht von einer exotischen Randgruppe. Es geht darum, für unsere Gesellschaft gemeinsam die Zukunft zu gestalten", schloss die Integrationsbeauftragte.

    Es folgte der Film Perspektiv-Wechsel und anschließend eine Diskussion mit dem Publikum, ob die kulturelle Vielfalt in Deutschland ausreichend wahrgenommen wird.Foto: bb

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