NIENSTÄDT (nb). Eltern sollen für die Hortbetreuung ihrer Kinder mehr bezahlen. Weiter haben Kinder mit berufstätigen Eltern bei der Platzvergabe bessere Karten als "Spaß-Kinder". So haben die Mitglieder des Schulausschusses der Gemeinde einstimmig entschieden. Wer sein Kind ohnehin fünf Tage die Woche nach der Schule betreuen lässt, ist nicht betroffen. Getroffen werden von dieser geplanten Neuregelung jedoch Familien, die ihren Nachwuchs für ein, zwei oder vier Tage betreuen lassen müssen. Grund hierfür sei die stark wechselnde Kinderzahl an den jeweiligen Betreuungstagen und die Flut der Anmeldungen für den Sommer. Gemeindedirektor Ditmar Köritz schätzt die Situation problematisch ein. Auch Ein-Tages-Kinder würden mit einem vollen Betreuungsplatz gezählt. Für Kinder, die eine Betreuung über fünf Tage erhalten sollen, wäre dann im Zweifelsfall kein Platz mehr frei. Die Idee eines "Platz-Sharings" wurde abgelehnt. Diese Möglichkeit sei derzeit auf vier Plätze begrenzt. Oftmals würden ohnehin die gleichen Wochentage bevorzugt. Die Betreuerinnen hatten noch weitere Argumente parat. Sie berichteten von "Ein-Tages-Kindern", die "außen vor" sind und es schwieriger haben "Fuß zu fassen", weil der Anschluss an Projekte und die Gruppe fehlt. Als Lösung will die Samtgemeinde zwei Betreuungs-Varianten anbieten. Eltern sollen zwischen einem Drei- und Fünf-Tage-Angebot wählen können und müssen jeweils pauschal bezahlen. Wie oft sie ihre Kinder schließlich in den Hort schicken, bleibt ihnen überlassen. Jedoch wird auch hier der Fünf-Tages-Betreuung Vorrang eingeräumt. Meike Begemann aus dem Hort Seggebruch geht von Kritik seitens der Eltern aus. Sollten sie weitere Tage bezahlen müssen, hätten bereits neun Familien angekündigt, ihre Kinder abzumelden. Auch in Sachen Mittagessen brechen neue Zeiten an. Derzeit noch freiwillig, ist die warme Speise in Zukunft Pflicht. Die Kosten dafür liegen bei 54 Euro plus vier Euro Getränke, die als Gebühr von der Gemeinde eingezogen werden sollen. Wer sich das nicht leisten kann, soll Hilfe bei der Finanzierung erhalten.
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Wochenkinder haben Vorteil
Samtgemeinde will Auslastung der Horte erhöhen
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