RINTELN (ste). Die Botschaft aus dem Vorstand des Kulturring ist klar und eindeutig: "Wir wollen trotz unserer angespannten Kassenlage weder die Anzahl der Veranstaltungen verringern noch deren Qualität herabsetzen", so Einhard Bormann als alter und neugewählter Vorsitzender. Das Wort "Schatzmeister" liegt dem wiedergewählten Eberhard Kirsch eigentlich nicht, verwaltet er doch so gar keine "Schätze", er machte in seinem Kassenbericht keinen Hehl aus seinen "Bauchschmerzen": "Wir haben mit einem Defizit von rund 8.700 Euro abgeschlossen, bei einem Haushaltsvolumen von 96.000 Euro; das darf nicht in jedem Jahr so sein!" Als ein Grund dafür nannte Kirsch die Zahl der Abonnenten: "Die alten Herren mit den grauen Haaren werden weniger und junge Abonnenten wachsen nicht genügend nach!" Dafür sei der Einzelkartenverkauf an der Abendkasse gestiegen und dafür dankte der Vorstand seiner Geschäftsführerin Anneliese von Meien, die sich redlich müht, die Theater voll zu bekommen. Schatzmeister Kirsch gab Durchhaltedevisen aus: "Wir haben uns den Verhältnissen in Rinteln tapfer entgegengestellt und ob es weiter gelingen wird, wissen wir in acht Monaten!" Dann ist nämlich die Saison ‚10/‘11 vorbei und mit ihr endet auch ein hochklassiges Programm. Als nächstes wir "Hedda Gabler" am Montag, 25. Oktober, aufgeführt. An dieser Qualität wollte auch Kirsch nichts ändern: "Wir wollen kein nackerten Krams auf der Rintelner Theaterbühne haben!"
Wie man die Kasse wieder aus ihrer Schieflage holt, darüber gab es große Einigkeit in der Mitgliederschaft. Die Abo-Preise werden moderat von 77 Euro (für sechs! Theaterveranstaltungen) auf 85 Euro angehoben. "So viel kostet schon ein gutes Kino", freute sich Peter Eulzer über die immer noch günstigen Preise. Und außerdem ist dann auch noch das Parken im Parkhaus frei. Rund 1.000 Euro will der Kulturring mit dieser Erhöhung mehr einnehmen. Darüber hinaus ist mit der Firma "Stüken" ein neuer Sponsor gefunden worden.
Der Rückblick auf das letzte Theaterjahr fiel ansonsten positiv aus. Spontan musste und konnte der Kulturring Dank seiner engagierten Geschäftsführerin Anneliese von Meien auf kurzfristige Absagen von Agenturen reagieren und schaffte es, gleichwertigen Ersatz zu bekommen. Erfolgreich war auch das Engagement des Kulturring bei der Sommer-Uni mit einer Rockmusikveranstaltung. Dieses für den Kulturring völlig neue Terrain soll im nächsten Jahr wieder beschritten werden.
Im neuen Programmheft findet sich neben den gewohnten Theaterstücken und den Veranstaltungen "Zur Teezeit" im Prinzenhof der Sparkasse auch eine von der Stadt Rinteln übernommene Veranstaltung mit der A-Capella-Gruppe "LaLeLu".
Wer sich Karten für die Theaterstücke sichern möchte, kann dies in mehreren verschiedenen Abo-Typen tun und im November kommt dann auch wieder Kultur für Augen, Ohren und Gaumen in Form der "Rintelner Sinnesfreuden" in den Gewölbekeller des Ratskellers.
Für Kinder wird Ende November das "Rumpelstilzchen" aufgeführt und wer eine Silvesterfahrt zum "Wirtshaus im Spessart" machen möchte, kann mit dem Kulturring nach Detmold fahren.
Jahr für Jahr schnell ausverkauft ist auch das beliebte Neujahrskonzert, dass 2011 am 16. Januar um 17 Uhr im Brückentorsaal mit den Göttinger Symphonie-Orchester unter der Leitung von Wolfgang Westphal aufgeführt wird.
Bei den anstehenden Wahlen im Vorstand des Kulturring wurden neben dem Vorsitzenden auch noch seine Stellvertreterin Petra Mehrens, Schriftführerin Dorothee Beckmann und Schatzmeister Eberhard Kirsch wiedergewählt.
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