1. "Mit K+S geht die Weser den Bach runter"

    Nabu und Grüne sammeln Unterschriften gegen Salzeinleitung in die Weser / Schwerwiegende Folgen

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    RINTELN (ste). Die Rintelner Grünen und der NABU Rinteln informierten jetzt in der Innenstadt gegen die beantragte zusätzliche Einleitung von Salz in die Weser und sie sammelten erfolgreich Unterstriften gegen die zeitlich unbegrenzte, zusätzliche Einleitung salzhaltiger Abwässer. Bisher fährt die Firma Kali & Salz (K+S) mit täglich bis zu 200 Lkw an die Werra und kippt salzhaltige Abwässer in den Fluss, wodurch die Abwässer auch in Rinteln die Weser versalzen. Dies soll sich nach den Plänen von K+S jetzt ändern: über eine 63 Kilometer lange Pipeline von Neuhof nach Philippstal sollen künftig mehr als sieben Millionen Tonnen Salzlauge pro Jahr dauerhaft in den Fluss gepumpt werden - mit verheerenden Folgen für Pflanzen und Fische in Werra und Weser. "K+S hat im August einen Genehmigungsantrag für den Bau der höchst umstrittenen Pipeline gestellt. Denn 2012 läuft eine befristete Einleitungsgenehmigung aus", so Nick Büscher als Vorsitzender des Nabu. Der Naturschutzbund kontrolliert in regelmäßigen Abständen die Gewässergüte der Rintelner Fließgewässer und musste in den letzten Jahren eine Verschlechterung der Werte an der Weser feststellen: "Schon jetzt werden bei Wasserproben an der Weser regelmäßig hohe Salz-Werte gemessen", erklärt Kathy Büscher (NABU). "Bei einer Vergleichsanalyse mit dem Möllenbecker Bach (hinter dem Kloster) stellten wir fest, dass die Belastung in der Weser mehr als doppelt so hoch ist. Und der gilt schon als kritisch", so Kathy Büscher weiter. Die Salzbelastung von Werra und Weser ist neben den direkten Auswirkungen auf die Umwelt und die Natur auch schädlich für die Fischerei, die Landwirtschaft im Überschwemmungsbereich, die Trinkwassergewinnung, für den Tourismus, die Lebensqualität der Menschen und für die Regionalentwicklung. Eine der Folgen ist, dass sich die Artenzusammensetzung im und am Fluss ändert: "Das ist eine Verarmung", so Büscher. Aber auch das Leiden der Organismen an Wasserentzug (Osmose) prangert der NABU an: "Wir fordern die Herstellung des guten ökologischen Zustandes für Werra und Weser gemäß der europäischen Wasserrahmenrichtlinie", so Christoph Ochs von den Rintelner Grünen "...und dass die Firma K+S ihre Abwässer unschädlich entsorgen muss, wie das für andere Unternehmen und Kommunen auch gilt."

    Pläne hierzu gibt es schon mit der schnellstmöglichen Realisierung einer Pipeline zur Nordsee für die verbleibenden Salzabfälle: "Und zwar auf Kosten des verursachenden Unternehmens K+S und unter Sicherstellung des Schutzes des Nationalparks Wattenmeer", so Ursula Helmhold (Grüne). Weiter fordern NABU und Grüne Rinteln, dass die Salzabfälle vor Ort nach den technischen Möglichkeiten vermieden und die Verpressung der Salzabwässer in den Untergrund gestoppt werden. Foto: ste

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