1. "Frohsinn"-Mitglieder auf großer Fahrt

    Reisefreudige Schaumburger sind fünf Tage im Allgäuer Land unterwegs

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    SCHAUMBURG (tt). 29 Mitglieder des Vereins "Frohsinn" waren wieder einmal auf großer Fahrt. Diesmal statteten die reisefreudigen Schaumburger dem Allgäuer Land einen Besuch ab. Gleich hinter dem Grenzübergang Füssen wurde in Oberpinswang in Österreich Station gemacht. Begonnen wurde mit einer Stadtbesichtigung von Kempten, der Metropole des Allgäus, die eine wechselvolle Geschichte hinter sich hat. Jahrhundertelang war Kempten eine rivalisierende Doppelstadt: Die Freie Reichsstadt und die von einem Fürstabt regierte Stiftsstadt lebten in einem Spannungsverhältnis zwischen offener Feindschaft, Koexistenz und bedingter Kooperation. Durch die Säkularisation verloren beide Gemeinwesen ihre Eigenstaatlichkeit und wurden im frühen 19. Jahrhundert bayerisch. Besichtigt wurde auch die St.-Lorenz-Basilika, der erste große Kirchenbau in Süddeutschland nach dem Dreißigjährigen Krieg. Die Frohsinn-Mitglieder waren stark beeindruckt von der großartigen Doppelturmfassade und der mächtigen Kuppel über dem Chorraum. Der 3. Tag begann mit einer Fahrt zum Schloss Linderhof und vorbei am 6 Kilometer langen Plansee. Die Bautätigkeit des 1864 zum König gekrönten Ludwig II. begann 1867/68 zunächst mit der Gestaltung seiner Gemächer in der Münchner Residenz und der Grundsteinlegung von Schloss Neuschwanstein. Bereits 1868 entwickelte Ludwig II. die ersten Bauprojekte für Linderhof. Doch weder das geplante Projekt eines Versailles nachempfundenen Schlosses in der Talebene noch die Pläne zur Errichtung eines großen byzantinischen Palastes kamen zur Ausführung. Kern der Bautätigkeiten wurde vielmehr das ehemalige Försterhäuschen seines Vaters Maximilian II., das sich damals am heutigen Schlossvorplatz befand und das der König bereits als Kronprinz bei Jagdausflügen mit seinem Vater nutzte. Bevor die Fahrt nach Oberammergau weiter ging, wurde im Kloster Ettal die Basilika besichtigt. Die Geschichte des Oberammergauer Passionsspiels beginnt im Jahr 1633. Mitten im Dreißigjährigen Krieg, nach monatelangem Leiden und Sterben an der Pest, gelobten die Oberammergauer, alle 10 Jahre das "Spiel vom Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus Christus" aufzuführen. Zu Pfingsten 1634 erfüllten sie das Versprechen zum ersten Mal. Nachdem man dann auch noch an den Schlössern Neuschwanstein und Hohenschwangau vorbeigefahren war, konnten die Reiseteilnehmer noch einen Stadtbummel durch Füssen machen. Am vorletzten Tag der Reise war das erste Ziel die Breitachklamm bei Oberstorf. Die meisten Teilnehmer unternahmen zusammen mit der Reiseleiterin einen Fußmarsch durch die enge Klamm, die mutige Tiefenbacher zur Jahrhundertwende entdeckt und zugängig gemacht hatten. Unweit von Tiefenbach bahnt sich das Wasser der Breitach durch eine enge Schlucht mit fast hundert Meter hohen senkrechten und überhängenden Wänden den Weg. Sie stürzt donnernd über hohe Felsbänke, gurgelt in tiefen Gumpen und versprüht sich in feinste Tröpfchen, die das Licht spiegeln lassen. Danach erlebte die Reisegruppe die Bergwelt des Kleinwalsertales, das ein Wanderwegnetz von über 150 Kilometer in drei Klimazonen und einer Höhenlage von knapp 1000 bis 2536 Metern vorhält. Nach der Rückkehr in heimische Gefilde waren sich alle einig in der Meinung, dass die Vereinsfahrt noch lange in guter Erinnerung bleiben wird. Foto: privat

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