1. Flexibler, einfacher und günstiger

    Personennahverkehr ist Thema bei großem Fachgespräch zwischen Jörg Farr und Hauke Jagau

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    STADTHAGEN (ih). Einen Fahrschein für ganz Schaumburg, flexiblere Systeme und eine günstigere Bahnanbindung von und nach Hannover: Diese drei Kernpunkte zum Thema "Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)" hat Jörg Farr am vergangenen Donnerstag vorgestellt. In einem Fachgespräch mit Hauke Jaugau, Präsident der Region Hannover, erörterte der Landratskandidat der SPD neben dem ÖPNV auch das Thema "Energiekonzept". Unter der Überschrift "Gute Nachbarn" lotet Farr in einer Gesprächsreihe mögliche Kooperationen aus. In diesem Falle mit der Region Hannover.

    Farr ist Kämmerer des Landkreises und trifft in diesem Jahr zur Wahl des Landrates an. Er will den ÖPNV verbessern. Dieser ist im Landkreis Schaumburg zunächst recht simpel: Busunternehmen bedienen die Linien im Kreis. Schwerpunkt ist dabei die Schülerbeförderung, deren Kosten im Kreishaushalt mit derzeit 7,5 Millionen Euro eine Hausnummer sind.

    Farr setzt bei einer Veränderung auf flexiblere Systeme, die sich an der Nachfrage orientieren sollen. Positive Beispiele gebe es bereits im Kleinen, wie den Anrufbus in Niedernwöhren.

    Nicht nur die Systeme sollen flexibler, sondern die Tarife einfacher werden. Wenn es nach Farr geht, bekommt der Landkreis einen Busfahrschein für Schaumburg.

    Ein großes Problem sei der finanzielle "Bruch" auf der Bahnstrecke Minden-Hannover in Haste. Dort endet der Großraum Hannover und beginnt das Netz der Deutschen Bahn. Diese unsichtbare Grenze mache sich aber deutlich beim Kauf eines Fahrscheines bemerkbar, so Farr. Kostet ein Tagesticket im Großraum Hannover derzeit 6,70 Euro, sind für eine einfache Fahrt von Lindhorst nach Hannover bereits 7,10 Euro fällig. Wer aus Bückeburg kommt, zahlt 10,50. "Die Steigerung für etwas mehr an Entfernung ist unverhältnismäßig," so Farr.

    Jagau, selbst mit der Bahn aus Hannover zum Fachgespräch angereist, begrüßte den Kooperationsgedanken. Die Region Hannover sei für die Zusammenarbeit. "Denn wir sind alle unterfinanziert." Jagau verwies auf die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG), die derzeit dabei sei, den ÖPNV niedersachsenweit zu überdenken. "Damit wäre uns allen geholfen," so Jagau. Daher will die Region abwarten, ob ein großes ÖPNV-Konzept realisierbar ist. Ginge das nicht, sei die vorbereitete Zusammenarbeit sofort zu starten.

    Im zweiten Teil des Fachgespräches berichtete der Regionspräsident über die Energieagentur Hannover, mit der die Behörde seit zehn Jahren zusammenarbeitet. "Mit der Errichtung einer Energieagentur und der vorbereitenden Erarbeitung eines Energiekonzeptes stehen für den Landkreis Schaumburg Entscheidungen bevor, vor denen sowohl unter energetischen Aspekten als auch unter Gesichtspunkten der Wirtschaftsförderung gewichtige Vorteile für die Menschen, die Umwelt und die Wirtschaft zu erwarten sind," hatte Farr diesen Bereich bereits in seiner Einladung als Kooperationsthema herausgestellt. Foto: ih

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