LINDHORST (nb). Tradition und Geschichte haben in Schaumburg ihren festen Platz. Das ist einer der Eindrücke, die Schuldirektorin Hermana Sirlei Pozzatti und Teresa Rosazza mit in die bolivianische Heimat nehmen können. "
Am Anfang ihrer Tour durch die Samtgemeinde wurden sie von Samtgemeindedirektor Jens Schwedhelm, Samtgemeindebürgermeister Burkhard Pieper, Kindergartenausschussvorsitzende Cerstin Bayer und Grundschulleiter Hubert Sagel im Rathaus empfangen. "Senor Dietmar", wie Pozzatti und Rosazza Lehrer und Partnerschafts-Organisator Dietmar Buchholz nennen, übersetzte fleißig, und die Runde kam ins Gespräch. Die Bolivianerinnen stellten viele Fragen zu Deutschland, der Gemeinde und der politischen Struktur in Deutschland. Dabei ließ er auch aktuelle Probleme, wie sie etwa der demografische Wandel mit sich bringt, nicht außen vor. Schwedhelm machte einen kurzen Ausflug in die Geschichte der Gemeinde zu Zeiten des zweiten Weltkrieges oder in die Ära des Bergbaus. Sagel erläuterte Wissenswertes rund um die Schule. Bevor es weiter zu einem gemeinsamen Mittagessen ging, überreichte die Direktorin noch ein besonderes Geschenk: Grußbriefe, die die Schüler in Corroico an den "Gemeindevorsteher" geschrieben hatten. Dazu gab es für jeden eine Chronik über 50 Jahre Geschichte der "Escuela Parroquial San Pedro", Musik, Regionaltypisches und Dankesworte. Die Vertreter der Samtgemeinde überreichten einen Schmuckteller und ein Buch über die Schaumburger Tracht. Ein Stück Geschichte aus dem Schamburger Land, dass nach der Rückkehr an die Traditionen der Partnerregion erinnert. Bayer überreichte eine große Kiste mit allerlei Malwerkzeug, Blöcken und Farben, an der die Schüler in Bolivien ihre Freude haben können. Um auch die Infrastruktur besser kennenzulernen, stand noch die Besichtigung des Klärwerks und örtlicher Institutionen wie der Feuerwehr auf dem Programm. "Ich freue mich hier zu sein, nachdem ich Vieles bisher nur vom Hörensagen kannte" sagte Pozzatti bereits während der offiziellen Begrüßung in der Grundschule. Und wo es begann, sollte es auch enden. Mit einem Kehraus-Fest als große Überraschung. Die Schüler verabschiedeten sich mit einem kleinen Programm, die Kinder-Trachtentanzgruppe zeigte ihr Repertoire historischer Formationen. Neben den Gastgeschenken nehmen Pozzatti und Rosazza wohl ein positives Gefühl: Als Gäste sind sie jederzeit willkommen.
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