AUETAL (tt). Auetals Bürgermeister Thomas Priemer schlägt wieder Alarm: "Seit Monaten ist die neue Verkehrsbeeinflussungsanlage auf der Autobahn 2 außer Betrieb. Gerade jetzt im Herbst geschehen wieder mehr Unfälle auf der Autobahn und prompt gibt es wieder kilometerlange Staus auf den Umleitungsstrecken", so der Bürgermeister verärgert. "Wir haben die gleiche Situation wie 2007, als es noch keine Geschwindigkeitsbegrenzung und kein Lkw-Überholverbot auf der A2 im Bereich Auetal gab, nur mit dem Unterschied, dass die Blechschilder inzwischen entfernt wurden. Schließlich sollte mit der Installation der Anlage alles elektronisch geregelt werden", so Priemer weiter, der die Verantwortlichen der Landesstraßenbehörde auffordert, die Anlage endlich wieder in Gang zu bringen. Die Mängel an der Verkehrsbeeinflussungsanlage durch fehlerhafte Platinen sollen angeblich durch die Herstellerfirma behoben worden sein. Zwischen Wunstorf-Luthe und der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen stehen in beiden Fahrtrichtungen der A2, im Abstand von zwei Kilometern, die Schilderbrücken, die mit der elektronischen Verkehrsbeeinflussungsanlage ausgestattet sind. Über Messquerschnitte, die in die Fahrbahn eingelegt wurden, werden Verkehrsdaten wie das Verkehrsaufkommen insgesamt und die Anzahl an Lkw auf der Strecke gemessen. Zusätzlich werden sogenannte Umfelddaten, wie die Witterung und der Fahrbahnzustand, gemessen. Alle Daten laufen dann in der Verkehrsmanagementzentrale in Hannover zusammen, von wo aus die Zeichen in den Schilderbrücken nach Bedarf geschaltet werden. So zum Beispiel Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Überholverbot für Lkw.
Auetals Bürgermeister hofft, dass die Verkehrsbeeinflussungsanlage die gleichen Erfolge bei der Unfallvermeidung auf der Autobahn bringt, wie die Blechschilder, die bis April dieses Jahres ein Tempolimit von 100 Stundenkilometer und ein Überholverbot für Lkw auf der A2 im Bereich Auetal vorgeschrieben haben. Durch diese Verkehrsbeschränkungen waren die Unfalleinsätze der Feuerwehr Rehren-Westerwald auf der Autobahn um 40 Prozent reduziert worden. Sollte es trotzdem wieder zu einem Unfall auf der A2 kommen und zu einer Überlastung der Umleitungsstrecke über den "Auetal-Highway", so müssen sich die Verkehrsteilnehmer wohl weiter in Geduld üben. Die Ampeln an der Arensburger Kreuzung in Steinbergen und an der Autobahnauffahrt Bad Eilsen "flüssiger" zu schalten, damit der Verkehr schneller abfließen kann, wie von Bürgermeister Priemer angeregt, ist technisch nicht möglich. Hier müsste die Polizei per Hand eingreifen, die Ampelanlage ausschalten und den Verkehr regeln.
Das wiederum ist eine Frage des Personaleinsatzes, der nur schwer zu leisten ist. Bleibt also die traurige Gewissheit, sich in Geduld zu üben und für die Strecke von Rehren nach Rinteln mehr als zwei Stunden einplanen zu müssen, wenn es wieder eine Vollsperrung der Bundesautobahn gibt.
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