1. "Öffentliches Geld abgesahnt und dann Arbeitsplätze vernichtet"

    Ursula Helmhold will Klarheit über Landesmittel für Faurecia

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LANDKREIS (km). "Faurecia macht uns zusammen mit der Landesregierung ein X für ein U vor," kommentierte jetzt Ursula Helmhold, die Schaumburger Abgeordnete der Grünen, die angekündigten Entlassungen von rund 300 Mitarbeitern am Standort Stadthagen.

    1,2 Millionen Euro Fördermittel habe das Land vor drei Jahren dem französischen Autozulieferer für den Aufbau eines Kompetenzzentrums für Press- und Umformtechnik zugesagt, davon seien bereits 300.000 geflossen. "Damit und mithilfe der Investition von neun Millionen Euro durch das Unternehmen selbst sollte Faurecia den Standort nicht nur sichern, sondern zusätzlich auch neue Arbeitsplätze schaffen," so die Abgeordnete aus Rinteln.

    Tatsächlich habe Faurecia die neuen Produktions- und Arbeitsplatzkapazitäten aber nie geschaffen und müsse nun in der Folge des Versäumnisses Beschäftigte entlassen. Die bislang abgerufenen Landesmittel sollen laut Medienberichten in das klassische Geschäft Faurecias, in die Entwicklung von Autositzen, geflossen sein.

    "Irgendwann in den letzten drei Jahren hat die Landesregierung offenbar in Hinterzimmern eine Umwidmung des Förderzwecks vorgenommen und damit die Entlassungen heute forciert," sagte Helmhold. Mit einer Anfrage im Niedersächsischen Landtag wollen die Grünen jetzt herausfinden, wer, wann und warum die Landesfördermittel neu deklariert hat.

    Ursula Helmhold vermag auch nicht nachzuvollziehen, wieso trotz der geplanten Entlassungen die restlichen 900.000 Euro ausgezahlt werden sollen: "Hier muss genau geprüft werden, ob das im Interesse des Landes und der Region liegt". Keinesfalls dürfe der Eindruck entstehen, dass öffentliche Mittel "abgesahnt" und gleichzeitig Arbeitsplätze vernichtet werden.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an