STADTHAGEN (bb). Die Kiezkicker vom FC St. Pauli haben bei ihrem Gastauftritt im Stadthäger Jahnstadion über die 80-minütige Spielzeit kräftig Gas gegeben. Rund 2000 Zuschauer sahen eine muntere Partie, in der die Profis des Erstligisten gegen das Team des FC Stadthagen Tore am Fließband schossen und so manches technische Kabinettstückchen präsentierten.
"Besonders aufgeregt bin ich eigentlich nicht. Gegen einen Bundesligisten hat man schließlich nichts zu verlieren", erklärte Kanaa Agbetiafa, Innenverteidiger des FC Stadthagen, vor dem großen Auftritt in der Partie gegen die Profis. Rund 2000 Fußballfans waren ins Jahnstadion gekommen, um die Partie anlässlich des FC-Jubiläums zu verfolgen. Der Anpfiff verzögerte sich um rund 20 Minuten, weil die St. Paulianer im Autobahnstau feststeckten. Obwohl gerade noch im Bus, waren die Profis in der Begegnung schnell auf Betriebstemperatur. Gerald Asamoah netzte rund 90 Sekunden nach Spielbeginn erstmals für St. Pauli ein.
Trainer Holger Stanislawski ließ in Stadthagen keine B-Elf auflaufen. Und die Profis ließen die Partie nicht locker angehen sondern machten über die gesamte Spielzeit Tempo. Entsprechend viele Tore bekamen die Zuschauer zu sehen. Zur Halbzeit stand es 6:0 für St. Pauli. Die Stadthäger stemmten sich wacker gegen den übermächtigen Gegner, konnten den standesgemäßen Kantersieg der Gäste aber natürlich nicht verhindern. Das Team von Spielertrainer Lars Reuther kam jedoch immerhin zu einigen Möglichkeiten. Yasin Korkmazygit etwa setzte einen Ball gegen das Aluminium des Gästetores. Beim Stande von 11:0 rief St. Paulis Florian Lechner seinem Mitspieler zu, der ein Abspiel verpasst hatte: "Mach da nicht alles alleine, du hast doch schon drei." Die Profis hatten sichtlich Spaß an der Partie und schalteten auch in der Schlussphase keinen Gang zurück, schraubten das Ergebnis auf 15:0 hoch.
Aufgrund der Verspätung St. Paulis war die Spielzeit auf 80 Minuten verkürzt worden, ebenso die Halbzeitpause. Schließlich verfügt das Jahnstadion über kein Flutlicht. Die Stadthäger Feuerwehr gab sich alle Mühe, das Feld mit Scheinwerfern auszuleuchten. Trotzdem verschlechterten sich die Sichtverhältnisse am Ende des zweiten Abschnitts deutlich. Die Veranstalter des FC hatten die Partie soweit von ihnen beeinflussbar perfekt organisiert, einschließlich eines attraktiven Beiprogramms.
Nach dem Abpfiff galt es für die Profis, sich noch einmal unter engem Köperkontakt zu behaupten. Geduldig schrieben sie Autogramme, umlagert von einer Traube zumeist junger Fußballfans.Foto: bb