1. Diskussion über die Förderung von Biogasanlagen beginnt

    Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen ist zu Besuch in Probsthagen

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    STADTHAGEN (bb). Die Niedersächsische Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen hat auf Einladung des CDU-Kreisverbandes eine Diskussionsveranstaltung auf dem Hof der Familie Schweer in Probsthagen besucht. Grotelüschen sprach zur Zukunft der Förderung von Biogasanlagen und stellte sich den Fragen der anwesenden Landwirte und CDU-Mitglieder.

    Ursprünglich hatte der CDU-Kreisverband geplant, gemeinsam mit der Ministerin die Biogasanlage an der Dülwaldstraße zu besichtigen. Das Verkehrschaos auf der Autobahn verhinderte jedoch ein rechtzeitiges Eintreffen der Politikerin. So besichtigten Mitglieder des Landvolkes und der Landfrauen sowie des CDU-Kreisverbandes gemeinsam mit Kreislandwirt Heinz Schweer und dem Vorsitzenden der Schaumburger CDU und Landratskandidaten Klaus-Dieter Drewes die Anlage ohne den hohen Besuch. Anschließend warteten die Veranstaltungsteilnehmer dann auf dem Hof Schweer auf die Ministerin.

    Astrid Grotelüschen nahm nach ihrem Eintreffen in einem Kurzvortrag Stellung zur Förderung von Biogasanlagen im Zusammenhang mit der anstehenden Änderung des Gesetzes für Erneuerbare Energien. Kreislandwirt Heinz Schweer hatte in seiner Einführung darauf hingewiesen, dass es in Schaumburg 13 Biogasanlagen gebe. Dies sei eine vergleichsweise niedrige Zahl. Der für die Biogasanlagen wichtige Maisanbau nehme dementsprechend eine relativ geringe Fläche ein, von einer "Vermaisung" des Landkreises könne keine Rede sein. Grotelüschen nahm Schweers Aufführungen auf und erklärte, dass in Niedersachsen derzeit fast 900 Biogasanlagen in Betrieb seien. Rund 7,7 Prozent der Ackerfläche im Bundesland würden genutzt, um diese Anlagen mit Biomasse zu füttern. Ziel Niedersachsens für 2020 sei es, 25 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten die Biogasanlagen einen wichtigen Beitrag leisten. Dabei müsse jedoch die Effizienzsteigerungen eine bedeutende Rolle spielen, etwa durch technische Weiterentwicklung der Anlagen und verbesserter Wärmenutzung. Die für den Anbau von erneuerbaren Energien genutzte Fläche solle nicht über einen Anteil von etwa 10 Prozent bis 15 Prozent der landwirtschaftlichen Gesamtfläche hinauswachsen.

    Dazu sei es nötig, die Förderung der Biogasanlagen genau auszubalancieren. Sie sei grundsätzlich sinnvoll, aus ökologischen Gründen und weil der landwirtschaftliche Raum von dieser Form der Energieerzeugung profitiere. Das gegenwärtige Förderniveau müsse jedoch voraussichtlich gesenkt werden, deutete die Ministerin an. Eine Unterstützung der Biogas-Betreiber dürfe nicht zu Lasten der landwirtschaftlichen Veredelungsbetriebe gehen. In manchen Boomregionen der Biogasanlagen wie etwa im Oldenburger Land entwickle sich eine gewisse Flächenkonkurrenz zwischen landwirtschaftlichen Veredelungsbetrieben und Biogasanlagen-Betreibern, merklich ansteigende Pachtpreise seien die Folge. Hier dürften die Veredelungsbetriebe nicht benachteiligt werden.

    An Grotelüschens Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion über das Fördersystem, bürokratische Auflagen und andere Themen an. Foto: bb

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an