STADTHAGEN (wa). Beim "Tag der offenen Tür" im Jobcenter Schaumburg, informierte der Migrations-Beauftragte, Thomas Uhde, über Organisation und Abläufe der Institution für arbeitlose Menschen. Im Anschluss beantwortete er Fragen der Gäste. Die Gunst der Stunde, zur Interkulturellen Woche, nutzte das Jobcenter Schaumburg um die Institution und ihre Tätigkeiten vorzustellen. Bei der anschließenden Fragerunde kritisierte Daniel Mersch, Kunde des Jobcenters, die Weiterbildungsmaßnahmen der Institution. Er benötige eine Alternative, da er seinen Beruf aufgrund von körperlichen Beschwerden nicht mehr ausüben könne. Stattdessen stecke er in einer Maßnahme fest, bei der er mit Gesellschaftsspielen die Zeit verschwenden müsse. Auch wenn einige Leistungen der Kommune zugeordnet sind, müsse sich das Jobcenter an die gesetzlichen Regeln der Behörde halten, so Uhde. Das Jobcenter sei schließlich kein geheimer Klub. Die Institution verfahre nach dem Grundsatz und Leitspruch von Bundeskanzlerin Angela Merkel "Fordern und Fördern". Nach Antragsstellung werde geprüft, inwiefern der Kunde in der Lage sei eine Leistung zu erbringen. Das Jobcenter versucht dabei auf die Berufsbedürnisse des Kunden einzugehen. Ein Pianist könne keinen Möbelpacker mimen, so der Migrationsbeauftragte. Über Bildungsträger werde die berufliche Eignung festgestellt. Während dieses Beratungsservices steht jedem Antragsteller ein persönlicher Ansprechpartner zur Verfügung. Zum Service gehört ebenso die Integration von Migranten. Sprachbarrieren und Kulturprobleme werden abgebaut, so Uhde. Die Mindeststandards für die Leistungserbringung müssten eingehalten werden. Dabei fungiert die Agentur für Arbeit als Träger der Grundsicherung. Dazu gehören das Arbeitslosengeld II, Sozialgeld und die Leistung zur Eingliederung. Die zuständige Kommune übernimmt Sachleistungen. Das seien Erstausstattungen für Jugendliche in der ersten eigenen Wohnung oder die Ausstattung für werdende Mütter. Kommune und Arbeitsagentur seien jedoch zwei unterschiedliche Rechtsformen. Von diesen sogenannten "Optionskommunen" gäbe es derzeit 69 Stück, eine davon sei Schaumburg. Trotz des Mitspracherechtes der Kommune, auf jede individuelle Anfrage des Kunden könne das Jobcenter Schaumburg nicht eingehen. Beschwerden und Anregungen sollten direkt an den Landkreis gerichtet werden, so der Migrationsbeauftragte.Foto: wa
-
"Das Jobcenter ist doch kein geheimer Klub"
Einrichtung stellt sich vor / Leitspruch der Kanzlerin ist Grundsatz / Kritik an Fördermaßnahmen / Auf persönliche Berufswünsche individuell eingehen
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum