1. Das echte Leben auf dem Land betrachten

    Das Schaumburger Wochenblatt startet heute Kolumne "LandLeben"

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    LANDKREIS (ih). Schaumburg ist ein Dorf: Überschaubar, nett und meistens unaufgeregt. Abgesehen von Kindern, die nicht wissen, wo die Milch herkommt. Abgesehen von Schulden, die den Kreishaushalt drücken. Abgesehen von Jobverlust, der Hunderte betrifft.

    Die LandFrauen sind Teil des Schaumburger Landes. Nach außen ebenfalls überschaubar, nett und meistens unaufgeregt. Kaffeebar und Tortenträume, den LandFrauen eilt ihr Ruf als gute Hausfrauen voraus.

    Ein Klischee, denn die LandFrauen machen mehr. Sie gehen in die Schulen und kochen mit Kindern. Dabei geht es nicht um witzige Gerichte, in denen das vermeintlich ungeliebte Gemüse versteckt wird. Die LandFrauen leisten Basisarbeit: Es gibt Kinder, die nicht wissen, dass die Milch von der Kuh kommt. Die ohne Frühstück in die Schule gehen, die sich ihre warme Mahlzeit selbst zubereiten müssen.

    In den Ortsvereinen ist Platz für Frauen jeden Alters. In den Vorträgen geht es um Geld, Politik und Gesellschaft. Wer mag, kann sich fortbilden. Längst nicht mehr ausschließlich im haus- und landwirtschaftlichen Bereich, in dem die LandFrauen vor mehr als 60 Jahren einmal gegründet worden sind. LandFrauen heute wollen ihre Umwelt verstehen, setzen sich in verschiedenen Gremien ein. Um zu gestalten. Und sie geben einander Halt. Wenn wieder hunderte Arbeitsplätze in Schaumburg wegfallen. Wenn die Existenz der eigenen Familie auf einmal unsicher ist.

    Im Schaumburger Wochenblatt (S. 11) zeigen die LandFrauen ab heute, wie vielfältig sie sind. Einmal in der Woche, am Sonnabend, gibt eine LandFrau Einblick in ihr ganz persönliches "LandLeben". Die Themen, zu denen die LandFrauen Stellung beziehen wollen, sind genauso vielfältig, wie sie selbst. Rund 20 Frauen aus fast allen Ortsvereinen haben sich zusammengetan und Themen entwickelt. Mal ernsthaft, mal lustig, aber immer sehr persönlich bezieht jede Einzelne Stellung. Und spricht dabei sicher nicht nur für sich. Die Vorsitzende des Kreisverbandes, Rosemarie Schweer, fängt heute an. Sie ruft auf zum Danken. Und fragt gleichzeitig, welchen Stellenwert Lebensmittel für jeden Einzelnen haben. Immer mehr, immer billiger - diese Devise wirkt sich auf die Produktion der Landwirte vor Ort aus. Größere Einheiten, Maschinen und Akkord: Das wird sich auch in der Landschaft zeigen.

    Die LandFrauen Schaumburg bringen sich ein, gestalten ihr Umfeld aktiv mit. Dazu bedarf es manchmal nur eines kleinen Blicks hinter die Kulissen, in den eigenen Alltag. Um zu zeigen, wie das "LandLeben" so ist. Recht überschaubar, meistens nett und oft richtig aufregend. Foto: ih

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