1. Ein Jahr Leben in den Staaten

    Jan-Hendrik Vehling beendet Patenschafts-Programm

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    STADTHAGEN (nb). Zwölf Monate in den USA haben Jan-Hendrik Vehling geprägt. Als ausgebildeter Elektroniker für Betriebstechnik ist er vor etwa einem Jahr gestartet, mit vielen Erfahrungen und neuen Ambitionen im Gepäck zurückgekehrt. "Ich möchte jetzt einfach noch ein bisschen mehr", sagt der 22-jährige und meint damit seine berufliche Zukunft. Über das Parlamentarische Patenschafts-Programm (PPP) ist der Stadthäger in die Staaten gelangt. Finanziert durch den Deutschen Bundestag und den US-amerikanischen Kongress durfte er als einer von 400 den "American Way of Life" kennenlernen. 300 von ihnen sind noch Schüler, 100 junge Berufstätige mit abgeschlossener Ausbildung, so wie Jan-Hendrik. Die Idee, bei diesem Austauschprogramm für junge Erwachsene mitzumachen, kam dem Elektroniker für Betriebstechnik, wie er sagt, "beim Frühstück". Während seiner Pause stieß ein Freund auf die Werbeanzeige für das Patenschaftsprogramm. Kurzentschlossen bewarben sich beide. Jan-Hendrik hat es nach umfangreichen Auswahlverfahren schließlich geschafft. Schützenhilfe leistete der Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy, der ihn als "Patenazubi" wählte. Nach einer Vorbereitungsphase mit Seminaren, in denen ein soziales Netzwerk für die Teilnehmer aufgebaut wird, durfte der junge Stadthäger schließlich seine Gastfamilie kennenlernen. Und kam dabei nicht nur mit amerikanischen Bräuchen, sondern auch indischen Sitten in Berührung, denn dort haben die Gastgeber ihre Wurzeln. Traditionelle Feste wurden so zu einer Mischung verschiedener Kulturen. Beruflich hat Jan-Hendrik während seines Auslandsaufenthaltes Einiges erreicht: Mit Engagement konnte er in "seinem Feld" einen Praktikumsplatz ergattern. "Und das haben nicht viele geschafft", sagt er selbst. Bei "Wagner Electric" konnte der damals 21-jährige umfassend arbeiten und die Arbeit im Ausland erleben. Behördenarbeit gehörte ebenso zu seinen Aufgaben "Man baut sich da das komplette Leben neu auf." Nebenbei sind Freundschaften entstanden und auch das eine oder andere Klischee hat sich während des Aufenthaltes bestätigt, Wahrnehmungs-Dimensionen sich verschoben. "300 Kilometer sind heute gar nichts mehr", erklärt er. Rückblickend steht Jan-Hendrik nach wie vor hinter seinem Entschluss. "Das war der richtige Absprung, doch nochmal ein Auslandsjahr zu machen." "Das finde ich sehr selbstbewusst", lobt Edathy, "so eine Chance zu nutzen, finde ich absolut richtig. Das wird ihn weiterbringen." Obwohl sein deutscher Arbeitgeber ihm einen Platz freigehalten hatte, entschied sich Jan-Hendrik, zurück in Deutschland, für eine Weiterbildung an der Fachoberschule Technik und ein anschließendes FH-Studium. Auf die Frage, ob er hätte in den USA bleiben wollen, gibt er keine direkte, wohl aber eine aussagekräftige Antwort. Er wolle sich nach dem geplanten Studium einen Arbeitgeber suchen, der international arbeitet. Und so hin und wieder auch in den Staaten tätig sein. Wer weitere Eindrücke sucht, findet sie unter www.usa-challenge.de, der Jan-Hendriks persönlicher Blogseite. Mehr über das Programm auf www.bundestag.de.Foto: nb

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