STADTHAGEN (rp). Faurecia streicht Arbeitsplätze und fast 300 Menschen droht nun die Arbeitslosigkeit. Ein Umstand, den weder die Betroffenen noch der Betriebsrat der Stadthäger Autositze GmbH ohne Gegenwehr hinnehmen können. Daher fand in dieser Woche eine Betriebsversammlung statt, bei der klar Stellung bezogen wurde. Das Ergebnis tendiert dabei zumindest für einige in eine positive Richtung, konnte doch die geplanten 95 Kündigungen im Bereich Forschung und Entwicklung auf 72 reduziert werden. Dennoch hält das Betreibsmanagement nach wie vor an den 197 bevorstehenden Entlassungen im Produktionswerk fest. Eine Absicht, die für Unmut unter den Anwesenden sorgte.
Rund 800 Mitarbeiter waren zur Betreibsversammlung gekommen, um Informationen auszutauschen, Neues zu erfahren und Solidarität mit den von Kündigung bedrohten Arbeitern zu zeigen. Anwesend waren neben Friedrich Hartmann, dem Betreibsratsvorsitzenden der Faurecis GmbH, auch sein Stellvertreter Jürgen Bittner sowie Oliver Liersch (FDP), Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, der aus der Sicht der Landesregierung Stellung nahm und Ministerpräsident David McAllister (CDU) vertrat.
Auch Werksleiter Thomas Heidemann war bei der rund vierstündigen Versammlung zugegen und mussten einräumen, dass Großaufträge nicht nur auslaufen seien, sondern Produktionsanteile zusätzlich in Werke nach Polen und Tschechien verlagert werden sollten.
Diese Beschleunigung des rapiden Abbauprozesses müsse allerdings nach Meinung von Bittner, so schnell wie möglich zurückgenommen werden.
Bislang habe die Geschäftsführung zugestimmt, bis 2011 die bisher im Unternehmen geltenden Sozialplanbedingungen von 2009 beizubehalten. Dies bedeutet, dass Betroffene nun unmittelbar in eine Transfergesellschaft übergehen.
Bei 48 Betroffenen ist dies bereits geschehen.
Um auch in Zukunft den ausstehenden Kündigungen entgegenzuwirken, treffen sich am Montag, dem 11. Oktober die Geschäftsführung sowie die Arbeitnehmervertretung mit McAllister in der Staatskanzlei. "Wie geben die Hoffnung nicht auf, auch die Anzahl der jetzt noch ausstehenden Kündigungen senken zu können”, sagt Hartmann.