1. "Brise" verpasst TV-Auftritt

    Der Shanty-Chor zeigt sich über den Fernsehsender "Vox" verärgert

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    LAUENAU (al). Die Erwartungen waren groß: "Fünf Minuten zur besten Sendezeit" sollte der Shanty-Chor "Frische Brise" in einer Casting-Show von "Vox" zu sehen sein. Das zumindest hatte dessen Vorsitzender Klaus Kohrs mehrfach ankündigen lassen. Doch als er und viele Mitglieder sowie andere Fans der Seemannsklänge vor dem Bildschirm saßen, war vom Chor nicht eine Sekunde etwas zu sehen. Die ganze Mannschaft ist gründlich verärgert.

    Begonnen hatte die ganze Angelegenheit im April. Zur eigenen Überraschung war die "Brise" von den TV-Produzenten nach Berlin eingeladen worden. Sieben Stunden wurde in einem Studio für die Show "X-Factor" gedreht. Die 55-köpfige Gemeinschaft kam in die Endrunde, sollte dabei jedoch an einem dreitägigen Boot-Camp teilnehmen. Weil das in voller Größe nicht möglich war, wurde die Gruppe auf 15 und zwei Wochen später sogar nur auf acht beschränkt. "Da wollten wir nicht mehr", erklärte Kohrs, verabredete jedoch mit den Produzenten eine "Video-Botschaft", in der die "Brise" den Zuschauern mitteilen würde, warum sie vorzeitig ausscheide. Aus Essen reiste eigens eine TV-Reporterin an, um mit Kamera und Mikrofon den Shanty-Chor auf einem Dreimaster in Flensburg zu besuchen.

    Da war noch die Freude über die erhoffte Publicity groß. Schließlich ist erst vor wenigen Wochen eine aufwendig produzierte CD mit nagelneuen Liedern erschienen. Kohrs hielt ständigen Kontakt zur Produktionsfirma "Grundy Light Entertainment": "Jeden Tag hatte ich da angerufen und nach etwaigen Änderungen gefragt", berichtete er. Immer sei ihm bestätigt worden, die "Brise" stünde für die Folge am 31. August auf dem Sendeplan.

    Doch dann warteten die Zuschauer zwei Stunden vergebens. Für den im Umgang mit Medien seit Jahrzehnten erfahrenen Vorsitzenden ist die Sache längst "mehr als peinlich": In 45 Jahren sei er noch nie so blamiert worden. Fast mehr noch aber ärgert ihn, dass Mitglieder und erklärte Fans seiner Gemeinschaft "an der Nase herumgeführt" worden seien. Nach eigenen Angaben habe er etliche verärgerte Anrufer beschwichtigen müssen.

    Für "Vox"-Pressesprecherin Corinna Teuner ist der "Brise"-Ärger zwar nachvollziehbar, aber erklärlich. "Unter 19.000 Bewerbungen mussten wir eine Auswahl treffen", erklärte sie. Und am Ende entscheide der zuständige Regisseur, aus welchen Beiträgen sich die Show zusammensetze.

    Im Übrigen komme es regelmäßig vor, dass "Gedrehtes nicht in die Sendung gelangt". Dies sei durchaus bedauerlich, da "auch für uns erhebliche Kosten entstanden waren". Den Vorwurf, "Vox" habe die "Brise" gebeten und entsprechende Erwartungen geschürt, lässt sie nicht gelten: "Es sind auch alle anderen Teilnehmer von uns eingeladen worden." Foto: al

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