1. Bald ist alles vorbei

    Fulminantes Finale für Rock am Futtersilo / Großes Rennen mit kleinen Flitzern

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    WIEDENBRÜGGE (nb). Eine kleine Ära geht zuende. So ganz nebenbei verkündete Wilfried Hentschke, Vorsitzender des Fördervereins, dem Publikum des "Rock am Futtersilo" die überraschende Botschaft: "Den Rock wird es so in Zukunft nicht mehr geben." Grund: Das namensgebende Gebäude im Besitz der Raiffeisen-Gesellschaft soll nun weichen. Über Jahrzehnte hatte das liebevoll als "Raiffeisenkathedrale" bezeichnete Gebäude mit seinen Türmen die Skyline des Roderiktals geprägt und war zum Wahrzeichen zahlreicher Veranstaltungen geworden. "Das letzte Mal" wurde wurde denn auch gebührend gefeiert. Das "Line-Up" zog hunderte Besucher an, die es sich bis in die frühen Morgenstunden bei feinstem gutgehen ließen. Den Anfang machte die Formation "Women Market" mit klassischen Rocksounds. Mit Coversongs heizten sie der versammelte Meute so richtig ein und bewiesen, dass "ältere Semester" es so richtig drauf haben. Klassikern wie "We gotta get out of this place" hauchten sie dank persönlicher Note wieder neues Leben ein. Die Stimmung kochte hier bereits das erste Mal auf den Siedepunkt zu. Mitgerissen stürmte sogar ein Fan die Bühne. Nach der Rückkehr zu den Anfängen gings mit "The Big Bungle" wieder in die Neuzeit. Die Mindener Band nahm das Publikum mit auf eine Reise durch ihre ganz eigene Welt aus Rock, Funk und Emotion. Handgemacht, ehrlich und laut, so wie es sein soll. Mal härter, mal sphärisch und gefühlvoll bedienten sie ein breites Spektrum an Stimmungen. Sänger "Harpbrother Marvin" verließ sich dabei nicht ausschließlich auf seine Stimme. Der Griff nach der Mundharmonika transportierte eine gehörige Portion lässiger Bluesstimmung in den Auftritt. Das vielseitige Rockfest gab sich jedoch nicht nur musikalisch rasant. Bereits am frühen Abend war heiße Action beim "Großen Preis von Wiedenbrügge" angesagt. Erst konnten junge Rennfans zeigen, wie gut sie die schnellen Flitzer auf der Carrerabahn beherrschen. Später waren die "Großen" an der Reihe und ließen die Rennwagen über die Bahn jagen: Ausbrecher inbegriffen. Während einer Bandpause verkündete Hentschke die Gewinner, die mit Medaillen und einem Pokal belohnt wurden: Auf den ersten Platz hatte sich Nico Bozinis dank einem Abstand von 19 Hundertsteln vorgekämpft, auf Platz zwei landete Guido Zimny, auf dem dritten Rang Andreas Vogt. Die Ehre der schnellsten Runde ging an Sascha Espig mit 30:97 Sekunden. Das Finale der Futterrock-Serie stand seinen Vorgängern in nichts nach und hatte, Ehrensache, für jeden etwas im Gepäck. Der Erfolg der Veranstaltungen ist dem ehrenamtlichen Einsatz der Einwohner und Mitglieder des Fördervereins zu verdanken, denn wenn im Roderiktal etwas ansteht, packt jeder selbstverständlich mit an. Dass es weiterhin Rockveranstaltungen geben wird, steht laut Hentschke außer Frage. Nur eben ohne die bekannte Kulisse. Zeit also, wieder etwas Neues zu entwickeln. Und an Kreativität mangelt es den Ahnen Roderiks bekanntlich nicht. Rockfans dürfen also gespannt sein, wie es weitergeht.

    Mehr auf www.schaumburg-hautnah.de. Foto: nb

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