STADTHAGEN (bb). Sie erproben in Bolivien Methoden zur Bekämpfung von neu auftretenden Schädlingen, sind in Deutschland als Energieberaterinnen aktiv oder nutzen in Tansania Anbaumethoden, die der Bodenerosion entgegenwirken. Die Ausstellung "Klimawandlerinnen" in der Volkshochschule Stadthagen stellt zwölf Frauen aus drei Ländern vor, die sich mit dem Klimawandel oder dessen Folgen auseinandersetzen. atrin Beckedorf vom Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen wies in ihrem Einführungsvortrag darauf hin, dass in den ärmeren Ländern der Welt, die Frauen in besonderer Weise mit dem Klimawandel konfrontiert werden. Meist für die Ernährung der Familie zuständig, sind Mädchen und Frauen deutlich von den Folgeerscheinungen belastet. Aus diesem Grund habe der Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen für die Ausstellung diesen speziellen Blickwinkel gewählt. Da ist etwa die Frau aus Tansania, die ohnehin täglich 15 Kilometer zurücklegt, um Wasser für die Versorgung der Familie zu holen. Weniger Regen in Folge des Klima-Wandels erhöht diesen Aufwand stetig. Oder die Bolivianerin, die heute mit deutlich unsicheren Wetterbedingungen im Andenhochland zu kämpfen hat. Überlieferte Erfahrungen für den landwirtschaftlichen Anbau verlieren aufgrund neu auftretender Wetterextrem ihren Wert. Trockenheit, Frostperioden oder extreme Regenfälle führen zu Ernteausfällen. Gestiegene Temperaturen erlauben den Anbau anderer Pflanzen, gleichzeitig gilt es bisher nicht heimische Schädlinge zu bekämpfen. Die Ausstellung zeigt auf ihren Schautafeln nicht nur die auftretenden Probleme auf, sondern schildert auch die Anstrengungen der Frauen, mit den Folgen fertig zu werden und ihnen entgegenzuwirken. Der Besucher gewinnt einen Einblick in die bereits deutlich feststellbaren Auswirkungen des Klimawandels auf das Leben der Menschen in den ärmeren Staaten der Erde. Gleichzeitig werden in den Porträts Frauen aus Bolivien, Tansania und der Industrienation Deutschland als Akteurinnen vorgestellt, die sich den auftretenden Problemen mit innovativen Methoden stellen. Die Ausstellung ist noch bis zum 4. Oktober im Foyer der Volkshochschule Stadthagen in der Schachtstraße zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen.
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