LAUENAU (al). Für rund zwei Monate gibt es viele Gründe, dem Lauenauer Amts- und Fleckenmuseum einen Besuch abzustatten. "Erinnerungen an meine Schulzeit" lautet das Motto einer Sonderausstellung, die die Entwicklung der hiesigen Grund- und ehemaligen Realschule aufzeigen will. Anlas ist das hundertjährige Bestehen des Gebäudes in der Coppenbrügger Landstraße.
Den Grund für die Fleißarbeit der Heimatfreunde aber haben etliche ehemalige Schüler geliefert. Als diese vor Jahresfrist eine erste große Sonderschau mit Weihnachtsbräuchen in früheren Zeiten besuchten, regten sie eine vergleichbare Präsentation über hiesige Klassen und Lehrer an. "Der Hinweis war schon richtig", betonte Vorsitzender Jürgen Schröder, "aber die Folgen haben uns um den Schlaf gebracht". So rücken nun schon zum zweiten Mal die auf Dauer zu betrachtenden Exponate zur allgemeinen lokalen Geschichte in den Hintergrund. Die "Weihnachtszimmer" im vergangenen Herbst hatten sich rund 2000 Besucher nicht entgehen lassen wollen; auf die neuen Zahlen ist Schröder schon jetzt neugierig. Immerhin haben in den hundert Jahren 130 Lehrer und wohl 10.000 Schüler die Bildungseinrichtung erlebt.
Natürlich hatte der Heimatverein selbst eltiche betrachtenswerte Gegenstände zur Schulhistorie in seinem Bestand – bis hin zu alten Möbeln, die bekanntlich beim Lauenauer Unternehmen Casala produziert worden sind. Doch kurz nach einem Aufruf riss der Strom von Erinnerungsstücken nicht ab. Bilder und Zeugnisse, Lehrbücher und –ranzen, Schultüten und sorgfältig geführte Hefte und Mappen wurden als Leihgaben zur Verfügung gestellt.
Nicht alles befindet sich hinter schützendem Glas. DenHeimatfreunden ist es schon wichtig, dass kleine und große Besucher Hefte und Bücher in die Hand nehmen und darin blättern – und selbst sehen, wie sich Lerninhalte und Didaktik verändert haben. Nicht nur das dürfte viele Erinnerungen an eigene Pennälerzeiten wecken: Etliche Arbeiten aus Handarbeits- und Werkstunden sind ausgestellt. Zahlreiche Klassenfotos mit beigefügten Listen warten nur darauf, dass die vielen Kinderköpfe bald mit Namen bezeichnet sind. "Wer sich auf den Bildern erkennt, möge sich eintragen", bat Schröder.
Einige Räume im Museum haben sich zu einer Art Mini-Schule verwandelt. In der großen Diele reihen sich Schautafeln über den Namensgeber Albert Schweitzer, über Rektoren und Lehrer, über Hausmeister und Schulleben. Trotz der Fülle der Exponate aber dürfte die Ausstellung noch lange nicht komplett sein. Für den Heimatverein ist sie jedoch ein wichtiger Anfang. Vorstandsmitglied Günter Krzon will alle Exponate fotografisch erfassen und weitere noch eingehende Unterlagen auf gleiche Weise dem Archiv erhalten.
Die Ausstellung "Erinnerungen an meine Schulzeit" ist vorerst bis zum 21. November an jedem Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Termine für Gruppen können unter (05043) 1844 verabredet werden. Foto: al