1. Mit der "Heimatstube" fängt es an

    Seit 30 Jahren informiert das Museum über die Geschichte Lauenaus

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    LAUENAU (al). Wer der Geschichte des Fleckens Lauenau oder der des gleichnamigen ehemaligen Amtes kennenlernen möchte, muss nicht dicke Bücher wälzen. Ein Besuch im örtlichen Amts- und Fleckenmuseum macht ihn mit allen wichtigen Fakten vertraut. Das ist seit genau 30 Jahren so: Am 16. September 1980 wurde die erste "Heimatstube" im damaligen Rathaus in der Rodenberger Straße eröffnet. Drei kleine Zimmer quollen geradezu über von Gegenständen und Schautafeln. Heute präsentiert sich lokale Historie im einstigen "Gesindehaus", einem von vielen Helfern aufwendig restaurierten Fachwerkgebäude am "Rundteil". Der 30. Jahrestag jenes Starts markierte jetzt auch den Auftakt für eine neue Sonderausstellung, über die das SW an anderer Stelle berichtet.

    Die Schau über die Entwicklung der Albert-Schweitzer-Schule ist zweifellos nicht nur für ehemalige Pennäler interessant. Dass aber das Lehren in Lauenau bereits viel länger in geordneten Bahnen verläuft, ist ebenso im Museum zu finden wie vieles andere Wissenswerte von Adelsfamilien und Industriezweigen, von Handwerk und Eisenbahn, von amtlicher Verwaltung und speziellen Vereinen.

    Sehr spät in der Nachkriegszeit hatten sich Einwohner zur Pflege der lokalen Geschichte gefunden. Zwar wurde schon 1937 eine Ortsgruppe im Heimatbund Niedersachsen gegründet. Doch nach langer Pause wagten erst 1968 mit Heinrich König und Hans Stumme weitere acht Mitglieder einen Neustart. Elf Jahre später sorgten die Folgen der Gemeinde- und Gebietsreform sowie der anhaltende Ärger über hohe Verbandsbeiträge für einen Wechsel: Die "Ortsgemeinschaft" gehörte ab 1979 dem Schaumburg-Lippischen Heimatverein an.

    Doch die erhoffte große Unterstützung bei der Realisierung eines neuen örtlichen Museumsprojekts blieb aus. Längst hatten die Mitglieder ein Auge auf das "Gesindehaus" am "Rundteil" geworfen. Das alte Fachwerkhaus, das so gut ins Ensemble der benachbarten Häuser passte, war vom Abriss bedroht. Die Gemeinde begrüßte zwar den Erhalt, konnte aber aus finanziellen Gründen selbst nicht tätig werden. So setzten sich der Heimatverein und besonders der damalige Vorsitzende Carl-Friedrich Engelking und Erhard Meyer für eine eigene Lösung ein.

    Doch um Verhandlungen führen und Entscheidungen treffen zu können, mussten sich die Lauenauer vom Bückeburger Mutterverein lösen. Deshalb gründete sich am 16. Mai 1987 der neue "Heimat- und Museumsverein Lauenau und Umgebung e.V.", dessen Vorsitz bis zu seinem frühen Tod im Jahr 2007 Carl-Friedrich Engelking übernahm.

    Unter seiner Leitung und mit vielen Mitgliedern wurde das im September 1989 erworbene Gebäude in jahrelanger mühevoller Detailarbeit saniert. Erst im Mai 2003 konnte zunächst die untere Etage als Museum eingeweiht werden. Endgültig hatte die frühere Heimatstube im früheren Rathaus am 22. Januar 2005 ausgedient. Zuletzt war sie nach Renovierung und umfassender Umgestaltung am 16. September 1990 neu eröffnet worden. Foto: al

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an