LANDKREIS (wa). Die uckermärkische Kreisstadt Prenzlau, rund 60 Kilometer von Berlin entfernt, wurde 2009 für ihr Engagement als "Energie-Kommune" von der Agentur für Erneuerbare Energien ausgezeichnet.
Die Stadt Prenzlau mit ihren etwa 20.000 Einwohnern, vergleichbar mit Stadthagen, würde schon heute mehr Strom aus Erneuerbaren Energien produzieren als sie selbst verbraucht. Jetzt ist geplant, die gesamte Innenstadt mit regenerativer Wärme zu versorgen. Das heißt, Wärme aus Erneuerbaren Energien soll gespeichert werden.
Diese Energieprojekte hätten die Fraktionsgruppe Grüne/WIR veranlasst nach Prenzlau zu fahren, um aus erster Hand Informationen zu bekommen. Frank Arndt, zuständig für Vertrieb und Produktentwicklung der Stadtwerke Prenzlau, lieferte den Schaumburgern detaillierte Informationen. Für die Speicherung der Abwärme der Biogas- Blockheizkraftwerke werde auf einen Wärmespeicher in mehreren hundert Metern Tiefe zurückgegriffen.
Die Wärme wird unterirdisch direkt in Wasser führende Gesteinsformationen gebracht. Zur Speicherung der Wärme, werde über eine kalte Bohrung Grundwasser entnommen, welches oberirdisch durch Blockheizkraftwerken oder Solaranlagen erwärmt wird. Über eine zweite Bohrung werde so das erwärmte Wasser zurückgeführt. So könne die Wärme auch im Winter genutzt werden.
Die Stadtwerke leiten inzwischen in einem geschlossenen System Wasser in eine Tiefe von etwa 200 Metern, dort werde es durch die herrschende Umgebungstemperatur auf rund 100 Grad erwärmt und wieder nach oben gepump. Inzwischen liege auch der erste Geothermie-Atlas für Schaumburg vor. Edeltraut Müller, von WIR zeigte sich beeindruckt von den innovativen Tätigkeiten der Prenzlauer Stadtwerke.
In Berlin angekommen besuchte die Fraktionsgruppe die Gedenkstätte "Topografie des Terrors" und das Jüdische Museum. Dies sei kein Pflichtprogramm, sondern ein Bedürfnis, die dunklen Zeiten unserer Geschichte nicht zu vergessen. Die Verbrechen der Nazis müssten immer wieder Anlass für ein Eintreten für Menschlichkeit und Demokratie sein, war sich die Fraktionsgruppe einig. In diesem Zusammenhang lobe die Grüne/WIR – Gruppe den Erwerb, Restaurierung und Ausgestaltung der Synagoge in Stadthagen.
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