1. Die Leuchtturm-Schule der Zukunft

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    RODENBERG (wa). Die Vertreter aller Bundesländer der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, kurz GEW, haben die IGS in Rodenberg besucht und durften sich einen Vormittag lang anschauen, welche Lernkonzepte dort umgesetzt werden. In der anschließenden Gesprächsrunde hagelte es allerhand Kritik gegen die momentane Bildungspolitik.

    GEW-Bundesfachgruppe zu Besuch / Schulform spielt keine Rolle mehr

    Die Zeiten in denen die Integrierten Gesamtschulen verpönt waren, sind vorüber. Experten sind der Meinung, diese Schulform biete Schülern die optimale Kombination aus Wissen und Sozialfähigkeiten. Susanne Gondermann, Vorsitzende der Bundesfachgruppe aus Hamburg, zeigte sich beeindruckt vom Schulalltag der IGS Rodenberg. Seit zwei Jahren arbeitet das Team um Schulleiterin Brigitte Naber an der erfolgreichen Umsetzung der Schulform. Bereits jetzt trägt das Konzept Früchte. Das System "Schüler helfen Schülern" ermöglicht kooperatives Lernen und steigert die sozialen Fähigkeiten. Die Schüler, die sich bei der Hausaufgabenhilfe engagieren, werden von der IGS sogar mit zwei Euro belohnt. Der Umgang unter den Kindern und Jugendlichen würde sich positiv verändern, so Naber. Praktisches lernen sei genauso wichtig wie die Theorie, deshalb gibt es viele Arbeitsgemeinschaften. Durch vielfältigen Lerngebiete, kristallisiert sich auch schnell heraus, welche Fächer dem einzelnen Schüler besonders leicht fallen. Das Motto der IGS sei "Fordern und Fördern im Gleichgewicht", so die didaktische Leiterin Heike Bode-Vogt. Aus diesem Grund gibt es bei der Rodenberger IGS die sogenannte Forscherklasse und die Musik-Sprache-Medien Klasse.

    Für dieses breitgefächerte Lernangebot fehlen den Lehrkräften zusätzliche Stunden. Die Regierung tue sich schwer, die Vorschriften abzulegen, so Eberhard Brandt, Vorsitzender der GEW-Niedersachsen. Dabei zeigt eine Statistik, dass der Bedarf an Gesamtschulen stark gestiegen ist. Über 15 Jahre hat es gedauert, diese Schulform zu etablieren, so Friedrich-Wilhelm Dehne vom Schulamt des Landkreis Schaumburg. Nun stehe die FDP mit einem neuen Konzept in den Startlöchern. Sie wolle einführen, dass Eltern nach Klasse Fünf kein Mitspracherecht mehr erhalten, auf welche Schule ihr Kind gehen dürfe. Das sei eine Frechheit, so Brandt. Trotz der Umstände wollen Naber und Bode-Vogt einen Antrag auf zusätzliche Stunden beim Kultusministerium stellen. Die Schulform spiele heutzutage keine Rolle mehr, so Naber, wichtig sei es, die sozialen Kompetenzen auszubauen sowie die Stärken der Kinder zu entdecken und zu fördern. Bleibe zu hoffen, dass die Regierung den Integrationseinrichtungen keine weiteren Steine in den Weg legt. Denn alle Beteiligten der Diskussionsrunde waren sich einig, die IGS ist die Schulform der Zukunft.

    Foto: wa

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