STADTHAGEN (jl). Die fünfte Auflage von "Blasmusik vom Feinsten" im Ratskellersaal hat rund 150 Gäste in beste Feierlaune versetzt. Unter der Leitung von Christian Wöbking sorgten "Die Blaswerker", bestehend aus den Schützenfestkapellen der Zweiten Quartierschaft und der Jungen Bürger, für einen feucht-fröhlichen Abend.
Die Einladung kam von den Hauptmännern des Historischen Schützenfestes Stadthagen, um den Verein zur Förderung der Musik beim Historischen Schützenfest in Stadthagen zu unterstützen. "Ohne diesen Verein und diese Veranstaltung gäbe es das Schützenfest in der heutigen Form nicht mehr", sagte Initiator Bernd Koller. Derzeit habe der 2005 ins Leben gerufene Verein schon mehr als 550 Mitglieder. Die Veranstaltung der feinen Blasmusik selbst habe mittlerweile einen "historischen Charakter".
Mit spritzigen Erläuterungen zu den Musikstücken führte der Initiator durch den Abend. Kleinere Pannen gleich zu Beginn wie etwa der kurzfristige Defekt des Ansager-Mikrofons trieben die sowieso schon gute und ausgelassene Stimmung weiter in die Höhe.
Nach dem zweiten Musikakt schien das Problem wie "weggeblasen", was Koller auch schelmenhaft mit einem weinenden Auge sah. Immerhin habe er sich doch "schon extra ein Bier vom Wirt geholt", um einer trockenen Kehle vom lauten Reden entgegen zu wirken. Das weitere Programm bestach mit einem hohen Maß an Vielfalt. "Die Blaswerker" präsentierten neben alt bekannten Melodien auch ganz neu einstudierte Stücke.
Den Auftakt machte "Deutschlands Waffenehre" des deutschen Komponisten Hermann Ludwig Blankenburg. "Das kling martialisch", gestand Koller, das 1912 getextete Lied sei aber in Schweden so beliebt, dass die Taktische Akademie des Heeres es als Militärmarsch übernommen habe. Es folgten rasante Märsche wie "Abschied der Slawin", die zweite Nationalhymne Russlands und der Klassiker "My Way", der 1968 durch Frank Sinatra weltbekannt wurde. Als Solo-Trompeter trat hier Wöbking in Erscheinung. Das Resultat: lang anhaltender Applaus jubelnde Zurufe. Als erste hakten sich die Jungen Bürger ein und schaukelten im Takt mit, zahlreiche weitere Gäste taten es ihnen gleich.
Dass bei den "Blaswerkern" echte Profimusiker am Werk seien, versicherte Moderator Koller während der Vorstellung der Akteure. Wöbking als Diplom-Musiker und vier Kapellenmeister zähle die Formation. Friedrich Hormann am Tenorhorn nannte er als ältesten Spieler mit 74 Jahren liebevoll "unser Nesthäkchen". Den geplanten Auftritt von Vera Skamira musste Koller bedauerlicherweise absagen. Die Chanson-Sängerin sei krank gewesen und habe deshalb nicht an den Proben mit dem Ensemble teilnehmen können. Foto: jl