LANDKREIS (nb). Pilgerreisen sind wieder gefragt. Immer mehr Menschen gönnen sich eine Auszeit vom Alltag und wählen es bewusst ruhig. Wer den Wunsch nach Einkehr verspürt, muss keine lange Anreise auf sich nehmen. Der Pilgerweg von Loccum nach Volkenroda ist seit seiner Auszeichnung vor fünf Jahren ein Anziehungspunkt. Ein Teil der Hauptstrecke führt durch Schaumburg, hinzu kommt der Nebenweg "Kloster Mariensee", der einmal ums Steinhuder Meer führt. Damit sich Pilger auf dem Weg zurecht finden, hat das Haus kirchlicher Dienste der Landeskirche Hannover Service und Angebot weiter ausgebaut. Denn auf Reisen bedarf es schließlich auch ganz Weltlichem, wie etwa eines Schlafplatzes, einer Gaststätte oder eines Ansprechpartners. Komprimiert können diese Informationen, ständig aktualisiert, über den Pilger-Navigator auf der Homepage des Pilgerwegs abgefragt werden. Ein neu veröffentlichter Flyer zeigt den Verlauf des Nebenweges im Überblick und stellt anhand von Bildern die am Wegesrand liegenden Kirchen und Klöster vor. Noch ausführlicher wird der neu überarbeitete Wanderführer, der jedem Pilger wertvolle Hilfe bei der Orientierung durch alle fünf Regionen leistet. Der Inhalt wurde von den Mitgliedern der zuständigen Arbeitsgruppe zusammengetragen, vorgestellt haben sie das Ergebnis ihrer Arbeit im Kloster Mariensee. Neben der Gastgeberin, Äbtissin Bärbel Görcke, haben sich Pastor Michael Bürger und Karl-Heinz Poll von der Kirchengemeinde Wendthagen und Claudia Schössler von der Tourist-Information Stadthagen im vergangenen Jahr wiederholt im i-Punkt getroffen und Prägnantes rund um die Route entlang des Binnensees zusammengestellt. Unterstützung kam aus dem Haus kirchlicher Dienste in Form von Dirk Rademacher und Susann Röwer, Koordinatorin des Pilgerwegs Loccum-Volkenroda. Mit dem Ergebnis der bisherigen Zusammenarbeit ist Röwer sehr zurfrieden. "Es ist eine tolle Gemeinschaft entstanden, die die verschiedenen Landeskirchen miteinander vernetzt."
Der Regionalflyer informiert sowohl über die über die kirchlichen Einrichtungen auf dem Hauptweg des Pilgerweges zwischen Loccum und Wendthagen, als auch auf dem Nebenweg "Kloster Mariensee" rund ums Meer. Er vermittelt einen Eindruck der Region bis hinter Neustadt und seine umfangreiche Fotoseite lädt dazu ein, das Abgebildete selbst zu entdecken. Verlässliche Angebote für Pilgernde gibt es seit einem Jahr. Aktuell sind zehn Kirchengemeinden daran beteiligt. Ob Bett, Mahlzeit oder ein seelsorgerisches Gespräch: Auf einer Infotafel ist zudem vor jeder Kirche gut sichtbar, was der Pilger hier erwarten darf. Doch da diese Arbeit oftmals von Ehrenamtlichen geleistet wird, ist es für sie besonders wichtig, vorab planen zu können. Auch wenn Glaubensreisende gerne spontan entscheiden, bitten die Vertreter der kirchlichen Einrichtungen sie trotz technischen Verzichts dennoch darum, sich vorher anzumelden. "Wir möchten uns darauf einstellen können", appelliert Görcke. Nur dann ist die Erfüllung einer Anfrage auch gewährleistet. Hier darf also durchaus das "Notfallhandy" zum Einsatz kommen. Wer keine technischen Askese betreibt, kann sich sogar Unterstützung aus dem All holen: Zur gesamten Pilgerstrecke wurden GPS-Koordinaten ermittelt. Wer sich alleine zu unsicher ist, aber menschlichen Beistand vorzieht, kann eine geführte Pilgerrreise buchen. 36 Pilgerführer stehen hierfür zur Verfügung. Für das nächste Jahr ist ein Flyer geplant, der Übernachtungsmöglichkeiten von Loccum bis Volkenroda vorstellt. Weitere Informationen auf der Homepage www.loccum-volkenroda.de. Foto: nb