1. Verbraucherschutz sieht anders aus

    DEHOGA spricht sich gegen Hygiene-Smileys aus / Gütesiegel für gastronomische Betriebe umstritten

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    BAD NENNDORF (Ka) Kaum ein anderes Land unterliegt mehr Prüfungsverfahren und Qualitätskontrollen, Deutschland ist nahezu federführend. Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium setzt noch einen drauf und fordert ein bundesweit einheitliches Gütesiegel für gastronomische Betriebe, formulierte der Vorsitzende des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DeHoGa), Kreisverband Schaumburg, Klaus Pittack auf der Jahreshauptversammlung.

    Mit dieser Forderung stößt die politische Ebene nicht auf gastronomische Gegenliebe, denn die DehoGa spricht sich gegen eine öffentliche hygienische Kennzeichnung, die Ekellisten gleichkämen, aus.

    Was man den Gastronomen mit den lachenden, entspannten oder miesen Aufkleber-Gesichtsausdrücken an der Eingangstür auf das Auge drücken möchte, entspricht weder dem Geschmack des Verbrauchers noch der Gaststätte. Wer fühlt sich bewogen diese Bewertungen bei einem einmaligen Besuch und in gerechter Form vorzunehmen, wer braucht die öffentliche Kennzeichnung und ist es überhaupt möglich, alle Adressen zu testen und objektiv zu beurteilen? Die Gastronomien unterliegen bereits regelmäßigen Kontrollen. Ob nun auf diese Art und Weise "die schwarzen Schafe in der weißen Garde" ausfindig gemacht werden können, ist fraglich. Die Rücknahme der Umsatzsteuerermäßigung für die Hotellerie ist im April im Deutschen Bundestag abgelehnt worden. Sieben Prozent statt 19 Prozent Mehrwertsteuer, dafür gibt es mehr als 7 gute Gründe. Das heimische Gastgewerbe hat seit Senkung der Mehrwertsteuer zum 1. Januar eindrucksvoll bewiesen, dass der reduzierte Steuersatz das beste Konjunkturprogramm ist. Nicht nur, dass Deutschland von Ländern mit niedriger Mehrwertsteuer umzingelt ist, unterstrich Pittack, sondern Fairness und Gerechtigkeit wird gefordert. Ein weiteres Thema galt den Übernachtungszahlen im Kreisgebiet Schaumburg. In Rinteln ist eine deutliche Steigerung zu verzeichnen, die im Jahr 2008 von 73.394 Übernachtungen auf 81.561 im Jahr 2009 anwuchs.

    Die Vergleichszahlen in den Schaumburger Umsätzen und in der Umsatzentwicklung sind hingegen weniger erfreulich. Die Zahlen sprechen eine rückläufige Sprache. Klaus Pittack stellte sich im Anschluss noch einmal der Wiederwahl zur Verfügung.

    Der Vorsitzende unterstrich vor dem Wahlgang, dass er die technischen und personellen Möglichkeiten hat, um die Vorstandsarbeiten zu erfüllen. Die Geschäftsführerin der DeHoGa vom Bezirksverband Hannover, Kirsten Jordan, dankte dem Vorsitzenden für sein Engagement und gratulierte ihm, nach erfolgreicher Wiederwahl. Die Delegierten sprachen Pittack das Vertrauen für drei weitere Jahre aus. Für langjährige Mitgliedschaft wurden Ernst Heine aus Stadthagen für 60 Jahre und Friedrich Probst aus Lauenhagen-Hülshagen für 55 Jahre geehrt. Foto: ka

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