1. Flammen im Kesselhaus-Keller

    Nächtlicher Brand zerstört zahlreiche Kunstwerke / Viele Schäden / Konzerttermin bleibt bestehen

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    LAUENAU (al). Ein Brand im Kellerbereich des Lauenauer Kesselhauses hat einen erheblichen Schaden verursacht. Dabei sind die Reparaturen am Gebäude selbst nur verhältnismäßig minimal. Schlimmer sind die Folgen von Qualm und Ruß für etliche Kunstwerke: Wie viele ihrer Bilder irreparabel zerstört sind, können die beiden Eigentümer Thomas Ritter und Eva-Susann Karsthof vorerst nicht einmal annähernd entziffern.

    Spuren eines Brandes: Das Feuer im Keller hat bereits ein Loch in den Atelierboden gefressen.

    Thomas Ritter sichtet seine Bilder: Etliche sind von Qualm und Ruß in Mitleidenschaft gezogen.

    Der Aufmerksamkeit ihres Restaurantpächters Amar Yussif ist es zu verdanken, dass das Unglück nicht noch größere Ausmaße angenommen hat. Der Experte für spanische Spezialitäten bemerkte bei Reinigungsarbeiten in seinem Lokal gegen 5.30 Uhr Brandgeruch und aufsteigenden Qualm. Zu dieser Stunde hatte sich der Schwelbrand im Tiefgeschoss ausgebreitet; Feuer fraß sich durch Balken und einen dicken Industrieboden hinauf ins Atelier. Nach Auskunft der ermittelnden Polizeibeamten dürfte ein technischer Defekt die Ursache sein. Bereits kurz nach dem dreistündigen Feuerwehreinsatz wurden die Untersuchungen aufgenommen. Die uniformierten Helfer hatten bis dahin erhebliche Mühe, den Brandherd ausfindig zu machen. Acht Trupps unter schwerem Atemschutz seien eingesetzt gewesen, berichtete der stellvertretende Ortsbrandmeister Stefan Ostermeyer. Vor allem aber habe die seit einiger Zeit zur Ausrüstung gehörende Wärmebildkamera von hohem Nutzen gewesen.

    Ritter ist dankbar für die schnelle Hilfe: Hätte sich das Feuer in seinem Atelier ausbreiten können, wären die Folgen kaum auszudenken gewesen: "Eigentlich habe ich keine Lust mehr", lautete seine erste Reaktion beim Rundgang durch die Räume, die von Ruß und Qualm gekennzeichnet waren. Inzwischen hat er eine Bleibe für seine Werkstatt in einem benachbarten Casala-Gebäude gefunden.

    Umgehend wurden alle Bilder ausgelagert. Der Künstler will sie nun auf seine weitere Verwendbarkeit überprüfen: Der Lagerbestand ist höchstens an seinen Rändern beeinträchtigt. Mehr jedoch muss er den Zustand aktueller Arbeiten beklagen: Da er nämlich stets Farben in mehreren Schichten aufträgt, dauert der Trocknungsprozess entsprechend länger. Nun aber sind die noch feuchten Segmente bereits vom Ruß durchsetzt. Auch eine ganze Serie von rund 50 Motiven, die er gerade erst im schwedischen Zweitwohnsitz mit Pastellkreide entstehen ließ, "sind ganz einfach verloren": Die Brandspuren lassen sich nicht mehr beseitigen.

    Noch mehr Schäden befürchtet Eva-Susann Karsthof. Da sie ihre Reliefbilder aus Wachs und speziellem Seidenpapier kreiert, lassen sich auf einer solchen Oberfläche gar keine Fremdpartikel beseitigen: Der Ruß hat sich festgesetzt.

    Noch fehle ihnen der komplette Überblick, bemerkte Ritter gegenüber dem SW. Dabei drängt die Zeit. Zwei namhafte Galerien in Krefeld und in den Niederlanden haben Ausstellungen seiner Arbeiten angekündigt. Außerdem wartet eine Kunstmesse in Belgien auf seine Teilnahme.

    Foto: al

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