1. 96 kämpft mit viel Leidenschaft

    2:2 gegen Bayer 04 Leverkusen / Bewegliches Sturmduo immer gefährlich

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    HANNOVER (ro). Prima Jungs. Endlich wieder Feiertage in der AWD-Arena. Die Stärke von Hannover 96 ist nach drei Spieltagen nicht anhand von Millionen-Transfers ablesbar, sondern in der Wiederentdeckung von Leidenschaft. Die Roten kämpfen wieder, für und miteinander. Dieser Wille bereitet dem Publikum Freude. 40 852 Fans feierten nach dem 2:2 gegen Bayer 04 Leverkusen die Mannschaft. Die Sympathien schmälerte auch der Ausgleichstreffer in letzter Minute nicht mehr. Dennoch bitter, ein erneuter Sieg wäre mehr als verdient gewesen. Unter Einsatz enormer Laufbereitschaft hatten die Gastgeber eine 54minütige Unterzahl wegen einer gelb-roten Karte gegen Emanuel Pogatetz kaschiert. Dafür zollte nicht nur der Gästecoach Jupp Heynckes ein Kompliment. Eine deutliche Kunde schwappte nach dem Abpfiff durch die gesprächigen Fans hinaus in die Region: Das 96-Erlebnis bereitet live wieder Spaß. Tabellenplatz vier unterstreicht die wiederentdeckte Lust auf Hannover 96 doppelt. Neben der Einsatzbereitschaft schälte sich bei den Roten ein weiteres Trumpf heraus. Das Sturmduo Didier Ya Konan und Mohammed Abdellaoue war schnell und vor allen Dingen immens torgefährlich. Beim 1:0 (20.) stibitzte Ya Konan dem Bayer-Abwehrboss Sami Hypiä den Ball regelrecht vom Fuß. Abdellaoue stand bei einer Ecke goldrichtig im Strafraum: 2:0 (50.). Zwei Aussagen nach dem Abpfiff beschrieben den neuen 96-Eindruck bestens. Karim Haggui sah einen wichtigen Erfolgsbeitrag bei nur 27 Prozent eigenem Ballbesitz in der Aggressivität: "Diese kommt jetzt sofort hoch. Bayer hatte klar die bessere Qualität im Mittelfeld. Wir hatten aber den nötigen Biss um dagegenzuhalten". Kapitän Steven Cherundolo steuerte einen weiteren ganz wichtigen Eindruck bei: "Das Team ist geil darauf Tore zu schießen und die Punkte zu holen".

    Mit schnellem Antritt schüttelt 96-Stürmer Didier Ya Konan (re.) Leverkusens Abwehrhühnen Sami Hyypiä ab und verwandelt zum 1:0. Moritz Stoppelkamp ackert für die "Roten” auf der rechten Außenbahn, setzt sich hier gegen zwei Leverkusener durch.

    Kurz vor dem Abpfiff um den verdienten Lohn gebracht: 96-Torwart Florian Fromlowitz fliegt vergeblich und kann dem Freistoß von Patrick Helmes nur noch hinterherblicken.

    Trotz Unentschieden, überwiegt direkt nach dem Abpfiff die Enttäuschung.

    In dieser Richtung verteilte auch Gästecoach Jupp Heynckes Bestnoten: "Hannover verfügt über zwei gute Stürmer. Beide sind viel unterwegs und schnell, erzeugen stets Torgefahr." In der Gesamtbilanz zollte er 96 ein dickes Kompliment "für die Leidenschaft". Mit zehn Akteuren hatten die Roten clever agiert. Bayer ließ aber auch jegliches positionsspezifische Spiel vermissen.

    96-Trainer Mirko Slomka blieb nach der Partie bescheiden: "Wir haben den Punkt verdient - drei wären wunderbar gewesen". Die entscheidende Situation der Partie erlebte er wegen viel Kritik gegen die Unparteiischen von der Tribüne aus mit. Der Heimsieg war trotz des Anschlußtreffers von Eren Derdiyok (62.) schon fast unter Dach und Fach als es in allerletzter Minute einen Freistoß für Bayer 20 Meter mittig vor dem Tor gab. Patrick Helmes lief an und haute den Ball schnurgerade in das 96-Gehäuse. Dieser Dämpfer kostete zwei Punkte, knipste aber nicht die positive Stimmung in der AWD-Arena aus. Ein Blick auf den nächsten Gegner paßt gut ins bisherige Bild. Da auch in Wolfsburg gerade der Haussegen schief hängt, könnte ein weiterer Paukenschlag folgen. Foto: bb

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