1. Die Uhr steht auf fünf vor zwölf

    Blutbuchen im Baugebiet: Unterschriftenlisten sollen Bürgerbegehren erwirken / Übergabe im Rathaus

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    BAD NENNDORF (pd). Stellvertretend für den Stadtdirektor hat Kurt Junior im Bad Nenndorf Rathaus von Andrea Goike einen dicken Stapel mit Unterschriftenlisten ausgehändigt bekommen. Die Sprecherin der Initiative, die für den Erhalt des Buchenensembles im Baugebiet "Westlich Kurpark" kämpft, hat damit fristgerecht den rechtlich notwendigen Schritt hin zu einem Bürgerbegehren eingeleitet. 1204 Unterschriften hat Goike vom Naturschutzbund (Nabu) zusammen mit zahlreichen anderen Mitstreitern in den vergangenen Monaten gesammelt.

    Am 7. September war die Frist für die Übergabe der Unterschriftenlisten abgelaufen. Punktgenau einen Tag vorher sind Unterstützter der Initiative im Rathaus erschienen, um die Listen abzugeben. Jetzt ist zunächst die Verwaltung gefordert, die Listen mit den Unterschriften genau durchzusehen. Denn ein anerkanntes Bürgerbegehren kann daraus nur entstehen, wenn mindestens 876 tatsächlich berechtigte Bürgerinnen und Bürger ihre Ablehnung gegen das Abholzen der Buchen darauf bestätigt haben.

    Wie der stellvertretende allgemeine Vertreter von Stadtdirektor Reese dazu weiter ausführte, zählen für ein Bürgerbegehren nur kommunalwahlberechtigte Einwohner aus Bad Nenndorf und den Ortsteilen Waltringhausen, Horsten und Riepen. Dazu gehören Männer und Frauen ab 16 Jahren mit EU-Staatsbürgerschaft. Die bereits erwähnte Anzahl von 876 gültigen Unterschriften ergibt sich aus der Tatsache, dass diese zehn Prozent der Gesamtwahlberechtigten in Bad Nenndorf und den Ortsteilen ausmachen.

    Die Initiative gibt sich trotz dieser strengen Vorgaben optimistisch. Man habe diese Zahl bestimmt erreicht, ist Goike sicher. Der Bebauungsplan "Westlich Kurpark" ist noch nicht durch den Rat", betonte die Nabu-Vertreterin beim Übergabetermin. Solange bestehe noch die Chance, dass über die Stadt die Bäume doch noch gerettet werden können. Auch vor dem Hintergrund, dass das Grundstück, auf dem die drei mächtigen Blutbuchen stehen, mittlerweile der Volksbank gehört. Junior garantierte der Gruppe, den Vorgang schon bei der nächsten Sitzung dem Verwaltungsausschuss vorzulegen. Auch wenn mit der Prüfung der Listen ein großer Verwaltungsaufwand in Gang zu setzen sei. Zu der Delegation im Rathaus gehörte auch Mitstreiter Peter König, der vor dem obligatorischen Gruppenbild einen symbolträchtigen Handgriff tat: Er drehte die Zeiger der alten Uhr, die im Rathaus hängt, auf "5 vor 12" um damit zu dokumentieren, dass die Bäume trotz aller Bemühungen der Bürgerinnen und Bürger schon bald der Säge zum Opfer fallen könnten.Foto:pd

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