1. Die Landeskirche muss sich ändern

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    Die Landeskirche muss sich ändern

    Wir für soziale Gerechtigkeit macht Landesbischof zum Kinderlobbyist

    LINDHORST (mk). "Wir für soziale Gerechtigkeit" hat Landesbischof Dr. Karl Hinrich Manzke einen Besuch abgestattet und darüber gesprochen, wie sich Kirche noch stärker einbringen kann. "Jesus wartete nicht, dass die Menschen zu ihm kamen, er ging zu den Menschen und überbrachte ihnen seine Botschaft. Daran müssen wir in der Landeskirche arbeiten, wir als Kirche müssen auf die Menschen zugehen, und insbesondere auf Kinder und Jugendliche. Wir werden enger mit den Schulen zusammenarbeiten müssen, im Moment besuche ich einige Weiterführende Schulen um mir ein Bild über Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu machen. Grade im Bereich der Nachmittagsbetreuung gibt es viele Möglichkeiten, Musik-und Tanz-Projekte könnten dort angeboten werden", berichtet der Landesbischof. Die Frage der Finanzierung beantwortete der Bischof so: "Wenn man an einer bestimmten Stelle mehr Geld ausgeben möchte, muss an anderen Stellen etwas eingespart werden, so einfach ist das. Man muss da schon mal 150.000 bis 200.000 Euro für solche Projekte veranschlagen. Um Kinder und Jugendliche für Kirche zu gewinnen, darf uns nichts zu teuer sein." "Unkompliziertes, freies Spielen ohne Stundenplan hat mich glücklich gemacht, auch der Zusammenhalt mit meinen beiden Schwestern war großartig", antwortete der Bischof auf Hinses erste Frage im Interview "Redezeit-Kinderarmut". "In der Grundschule freundete ich mich mit einem Mitschüler an, der in einer Familie mit zwölf Kindern aufwuchs. Dort habe ich zum ersten mal Armut gesehen. Meine Eltern hatten zwar Flüchtlingshintergrund und dem entsprechend nicht viel, aber arm habe ich mich selten gefühlt. Armut macht Kinder misstrauisch und nimmt das Selbstbewusstsein, das gilt es zu verhindern", so Manzke weiter. "Wir als Landeskirche dürfen die politische Debatte um das Thema Kinderarmut nicht zur Ruhe kommen lassen. In unseren Kirchengemeinden wird schon einiges mit Kindern unternommen, doch es könnte einiges mehr passieren, von Mittagstischen bis hin zu Hausaufgabenunterstützung. Ins Poesiealbum würde ich einem armen Kind folgendes schreiben: Es lohnt sich immer Hilfe anzunehmen." Der Bischof hatte als 15. Interviewpartner mit Abstand die längste Redezeit, in den circa 20 Minuten schilderte das Schaumburger Kirchenoberhaupt viel erlebtes. Als Geschenk heftete der BI-Sprecher dem Landesbischof einen Anstecker mit der Aufschrift "Kinderlobbyist" an. Foto: privat

    Landesbischof Karl Hinrich Manzke (li.) und Wir-Sprecher Matthias Hinse.

  2. Kommentare

    Bitte melden Sie sich an