APELERN (al). Im ansonsten recht stillen "Münchhausenring" war einen Sonnabend lang richtig was los.
Ein Spieleparcours reihte sich entlang der Grundstücke der kleinen Apelerner Siedlung; ein großes Zelt versprach allerlei musikalische Genüsse. Nur die Besucherzahl blieb anfangs weit hinter den Erwartungen zurück.
Nur alle fünf Jahre feiern die Anlieger ein Straßenfest. Nicht nur für sich, sondern auch für Nachbarn und weitere Bewohner des Riesbachdorfes. Dafür lassen sie sich allerhand einfallen. Neben etlichen Gaumenfreuden vom italienischen Espresso bis zum leckeren Zwiebelkuchen wurden sogar ein Showprogramm mit Travestie und Schlagergesang organisiert.
Die geringere Resonanz mag vielleicht auch etwas mit dem eigenen Nachwuchs zu tun haben: "Die Kinder werden größer", verglich ein Nachbar das damalige quirlige Treiben mit den heutigen Gegebenheiten. Aber die "Ring"-Bewohner ließen sich dadurch nicht entmutigen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, die durch Urlaub oder Familienfeiern begründet waren, freuten sie sich selbst über das Ergebnis ihrer aufwendigen Vorbereitungen.
Jedenfalls ging es kunterbunt zu. Cara, Schirin und Benita hängten sich Luftballons an die Lenker ihrer Fahrräder; kleine Gäste kurvten mit Bobbycars um Strohballen herum. Es gab Hindernisläufe und Suchspiele.
Eine ganz besondere Idee aber hatten sich die Geschwister Stina, Paula und Bosse Schäfer ausgedacht. Das Trio wohnt mit den Eltern zwar an der "Bult", erlebt aber täglich viel Verkehr vor der Haustür, weil es nur diese eine Zufahrt zum "Münchhausen-Ring" gibt. Prompt gaben sie "Vignetten" aus, die bis zum Jahr 2015 das freie Befahren und Parken erlauben. Allerdings würde Mutter Katrin noch lieber einen Schlagbaum anbringen, um auf diese Weise für eine Tempobegrenzung zu sorgen.
Die nachbarschaftliche Kritik nahmen die Anwohner jedenfalls mit Humor: Eifrig erwarben sie die kleinen Aufkleber, bis der ganze Vorrat aufgebraucht war.Foto: al