1. Lernen gemeinsam erleben ist das Motto

    IGS Obernkirchen ist an der Ziellinie angekommen / Ein erfolgreiches Jahr findet seinen Abschluss

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    OBERNKIRCHEN (wa). Zweieinhalb Jahre Planung der IGS Obernkirchen sind vorüber. Die Lehrkräfte, rund um Schulleiter Torsten Reinecke, ziehen ein Fazit und beschreiben ihre ausgearbeiteten Konzepte und Pläne für die kommenden Schuljahre.

    Ziemlich "kommissarisch" geht es zurzeit im Schulzentrum zu. Das heißt nicht mehr als "sich im Bewerbungsverfahren befindend". Solche Bewerber sind Dörte Korn, stellvertretende kommissarische Schulleiterin, Petra Mehrens, kommisarische Leitung der sechsten Jahrgänge und Heide Bartels, kommissarische Leitung der neuen Fünftklässler. Torsten Reinecke hingegen hat seinen Zusatz kommissarisch endlich abgelegt. Er ist jetzt offizieller Schulleiter der IGS sowie der Haupt- und Realschule in Obernkirchen. Reinecke bildet zusammen mit Korn und der didaktischen Leiterin Karoline Tietjen die Schulleitung. Zudem werden die Jahrgangsleiter der IGS und die Fachkonferenzleiter bis zur 10. Klasse in den nächsten Jahren erweitert.

    Viel Arbeit liegt nun hinter ihnen. Immer wieder haben die Lehrkräfte ihre Konzepte überprüft und weiterentwickelt. Doch mit dem Ziel vor Augen, die ihrer Meinung nach beste Schulform, die IGS aufzubauen, haben sie es gern getan. Unter dem Motto "Lernen gemeinsam erleben", haben sich die Konzepte bereits für gängig und pädagogisch sinnvoll erklärt. Drei Stunden pro Tag steht lernschwachen Kindern eine zusätzliche Förderlehrkraft in jedem Fach zur Verfügung. Das bedeutet auch für die Lehrer eine neue Situation - gemeinsames Lehren. In diesen Integrationsklassen ziehen gute Schüler die Schwächeren mit. Viele Eltern möchten ihre Kinder nicht auf die Hauptschule schicken, selbst wenn die Empfehlung nur dafür reicht. Die IGS sei für Eltern und Kinder in diesem Fall die bessere Lösung, so Reinecke. Es gibt für jede Klasse zwei Klassenlehrer die mit den Eltern eng zusammenarbeiten und sie gleichzeitig in den schulischen Ablauf einbinden.

    Stures pauken von Theorie im Klassenraum ist längst passé. Lernen findet handlungsorientiert statt. Mehrens nahm beispielsweise in diesem Jahr mit ihren Schülern bei einer Fledermaus- und Vogelstimmenwanderung des NABU teil. Während der Projektwoche zum Thema Buch, haben die Kinder selbst Bücher geschrieben, gestaltet und gebunden. Hinzu kommen die freiwilligen Arbeitsgemeinschaften am Dienstagnachmittag.

    Doch nicht nur die IGS-Schüler sind aktiv. Die Haupt- und Realschüler lernen Verantwortung für die Kleinen zu übernehmen. Sie agieren als Pausenbuddys, Bus-Scouts und Streitschlichter. Es wäre witzig anzuschauen, wie sich in den ersten Tagen nach Schulanfang, regelmäßig eine große Traube an Fünf- und Sechstklässlern um die Großen bildet, so Reinecke.

    Eine weitere Neuerung ist der Kennenlern-Tag, verbunden mit einem 4,6 Kilometer Marsch zum Bückeberg und einer Übernachtung im Selbstversorgerhaus. Er bietet Zeit für Privatgespräche zwischen Lehrern und Kindern. Häufig kommen dabei Kummer und Sorgen ans Licht, die den Pädagogen einige Verhaltensweisen erklären.

    Unter der Woche gibt es das "ruhige Ankommen" von 7.45 bis 8 Uhr. Währenddessen dürfen sich die Schüler mit Freunden und Lehrern unterhalten. Danach beginnt die tägliche Wochenplanstunde, in der die Kinder frei wählbare Aufgaben bearbeiten. Diese sind am Montagmorgen als Hausaufgabensersatz verteilt worden. An der IGS gilt erst Mitschüler, dann Lehrer befragen. Das stärke die Eigenverantwortung, so Tietjen. Wichtig sei auch die Kompetenz ein Thema effektiv zu recherchieren und anschließend ein Referat vor der Gruppe zu halten. An vier Tagen ist die Mensa, geführt von Marcus Wiersig, geöffnet. Dort wird jeden Tag gesundes Essen für die Schüler bereitgestellt. Auch äußerlich hat sich die Schule geändert. Der alte Teppich im zweiten Stock wurde herausgerissen und mit Linoleum ersetzt. Die Decken wurden weiß gestrichen und sorgen für große helle Räume.

    Alles in allem befindet sich die IGS Obernkirchen gerade in einer historischen Phase. Ein erfolgreiches Jahr hatten die Lehrer und Helfer des Schulzentrums. Mögen sie weiterhin zur Tat schreiten, im Namen des Schaumburger Nachwuchses.Foto:wa

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