MEERBECK (wa). Zahnpflege beginnt schon ab dem ersten Milchzahn. Das wissen die beiden Zahnfeen, beziehungsweise Prophylaxe-Helfer Christel Potthast und Martina Hofhans vom Gesundheitsamt in Rinteln zu berichten. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht Kindern von 3 bis 12 Jahren zu erklären, wie wichtig die Zahngesundheit ist. Einmal im Jahr besuchen Potthast und Hofhans, mit einem lustigen Programm im Gepäck, alle Grundschulen und Kindergärten im Landkreis Schaumburg. Im Durchschnitt erreichen die Helfer damit jährlich 10.000 Kinder.
"Wir vermitteln das Thema Zahnpflege einerseits aktiv, begleitend aber auch durch theoretisches Wissen", sagt Christel Potthast. Die Kinder dürften sich nicht langweilen, erklärt sie weiter. Variierende Themen aus den Medien machen die Kinder, zum Beispiel durch ein zur Fußball-WM gebasteltes Tor in Form eines Mundes, auf gute und schlechte Zähne aufmerksam. Gesunde Ernährung und Angstabbau vor dem Zahnarzt spielen ebenso eine wichtige Rolle. Die Unterrichtsstunde findet jeweils mit zwei Klassen entsprechend des Alters statt. Bei Spiel und Spaß lernen die Kinder Wörter wie Fluorid und Prophylaxe kennen, ein wichtiger Schritt um beim Zahnarzt keine Angst zu bekommen. Außerdem besprechen Hofhans und Potthast mit den Kindern welche Lebensmittel besonders viel Zucker enthalten und wie Süßungsmittel sonst noch heißen können. In den Kindergärten und Krippen würde hingegen alles sehr spielerisch vermittelt. "Viele Kinder wissen gar nicht wie eine Möhre schmeckt", sagt Martina Hofhans. Deshalb veranstalten die Zahnfeen in den Kindergärten ein "kaugesundes Frühstück", mit einer großen Palette an Gemüse.
Martina Hofhans (li.) und Christel Potthast vom Gesundheitsamt in Rinteln sind im Einsatz für Zahngesundheitserziehung. Kalle und Manni Milchzahn sind für die Begrüßung der Kinder zuständig.
Martina Hofhans (li.) und Christel Potthast (re.) vom Gesundheitsamt in Rinteln während ihrer Arbeit mit den Kindern der Grundschule in Meerbeck. Eifrig und mit großem Interesse folgen die Schüler der 3. und 4. Klasse dem Programm rund um die Zahngesundheit.
Die beiden Prophylaxe-Helfer sind zudem für Eltern und Tagesmütter im Einsatz. Beim sogenannten "Elterntisch" geben sie Informationen über eine frühe Zahngesundheitserziehung. Mittels eines Dolmetschers auch für Migranten. In Zusammenarbeit mit der Kinderbetreuungsagentur erhalten Tagesmütter eine Schulung für die richtige Dentalgesundheit.
Am Ende jeder Lehrstunde bekommen die Kinder eine neue Zahnbürste geschenkt. Beim gemeinsamen Zähne putzen im Klassenraum erläutern Potthast und Hofhans die KAI-Methode. KAI steht für Kau-, Innen- und Aussenflächen. "Das können sich die Kinder gut merken", sagt Hofhans. Die große Akzeptanz des Zahngesundheitsprogramms veranschaulichen die Schüler der 3. und 4. Klasse aus der Grundschule in Meerbeck. Sie können die Zahn-Reime bereits auswendig und machen bei den dazugehörigen Bewegungen problemlos mit. "Da wir jedes Jahr wieder kommen, bleibt das Wissen hängen", sagt Potthast abschließend. Die beiden Zahnfeen sind nunmehr seit vier Jahren unterwegs mit dem Ziel, den Dentisten weniger Arbeit zu bescheren. Denn gesund, beginnt schließlich im Mund.Fotos: wa