1. Großer Bahnhof für Fürst Ernst am Schlösschen

    Das Volk hat die "Schirm"-Herrschaft für das Oberhaupt übernommen

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    BAD NENNDORF (Ka). Der Kurpark war in farbenfrohes Nylon gehüllt, als sich anlässlich der 900-Jahr-Feier des Landkreises Schaumburg, Fürst Ernst zu Holstein-Schaumburg (1569 - 1622) auf die Reise nach Bad Nenndorf machte.

    Hunderte Regenschirme überspannten die Esplanade, darunter geduldig wartend kleine und große Bürger, die dem Regen trotzten. Der Schauspieler Peter Kaempfe fuhr stilecht mit Kutsche vor und schritt mit seinem Herold, den Wachen und dem Gefolge an hunderten Beschirmten vorbei. Im strömenden Regen konnte sich seine Durchlaucht mit dem neumodischen Niederschlagsschutz anfreunden, denn das Volk lebte ihm die "Schirm"Herrschaft vor. Im Mittelpunkt der Begegnung "Volk und Landesvater" stand der Empfang und eine kleine Präsentation der Kurstadt am Nordrand des Deisters. Kaempfe nahm im Namen des letzten bedeutenden Herrscher Schaumburgs Petitionen entgegen. Mit von der Partie war die CDU Frauen-Union, die sich für den Erhalt und die Sanierung des Kurparks einsetzt. Auch das Bündnis "Bad Nenndorf ist bunt" trat gegen die braune Horde, die jährlich die Stadt belagert, auf. Das Gymnasium Bad Nenndorf mit Schuldirektorin Dr. Irmtraud Gratza-Lüthen stand mit dem Ersuch "Für Neuordnung, Förderung und Vereinigung der Schule unter einem Dach" vor dem Gast. Den angebotenen Thron im Schutz des Schlösschens Mauerwerk konnte Fürst Ernst nicht lange binden, denn sogleich begab er sich auf Spurensuche der Moderne und Traditionen des Anfang des 9. Jahrhundert entstandenen Nyanthorpe (Niendorpe oder Neue Dorf = Nenndorf). Der Besichtigungs-Parcours mit einer traditionellen Moorbad-Anwendung, wie das natürliche Heilverfahren seit 200 Jahren in Bad Nenndorf praktiziert wird, wurde von Oskar Wedel anschaulich dargestellt. Auch der Übergang zur moderenen Spaßaktion "Moorwannenrennen" fand Aufmerksamkeit. Die Schwimmeinlage der VfL Schwimm-Abteilung im Brunnen stand federführend für den Verlust des Freibades und auch der Kneipp-Kindergarten ließ es sich nicht nehmen, mit einer Tanzeinlage für das Wohlbefinden zu brillieren. Foto: ka

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