KIRCHHORSTEN (jl). Der zweite Energiemarkt auf dem Hof Gottschalk hat den Besuchern viele Möglichkeiten geboten, sich rund um die Themenfelder Energiesparen und regenerative Energien zu informieren.
Zu entdecke gab es unter anderem das "Clima Balance Haus", das dank Erdwärme- und Photovoltaik-Anlage unterm Strich mehr Energie erzeugt als es verbraucht. Wie Spaß auch ganz ohne Strom an oberster Stelle stehen kann, demonstrierte ein Karussell, das unter dem Motto "auch ohne Strom geht’s rund" nur durch Tretantrieb funktioniert. Während die Eltern kräftig in die Pedalen treten, drehen die Kinder auf Treckern oder Dreirädern ihre Runden. Die Arbeitsgemeinschaft "Nachhaltig Wirtschaften" hat das Ganze organisiert und habe sich in diesem Jahr sogar über noch einen etwas besseren Zulauf freuen können, verriet Landwirt Hinrich Gottschalk. Das habe natürlich auch, gestand er, mit dem Auftritt von Fürst Ernst zutun.
Seine Durchlaucht traf gegen 15 Uhr auf dem Hof ein und machte nach seinem bekanntlich umjubelten Empfang einen Rundgang mit Landwirt Gottschalk, denn für seine Gemäuer könne er immer etwas gebrauchen. Besonders angetan zeigte er sich von den "garantiert dichten Fenstern", denn bei ihm ziehe es "wie Hund" im Winter, erzählte er.
Der Hingucker der Messe war ein Solarkocher, der auch die Aufmerksamkeit des Fürsten auf sich zog, wenngleich dieser anmerkte: "Hübsch ist der Herd aber nicht". Durch Energiebündelung der Sonne erzeuge das Gerät ausreichend Wärme, um das Wasser in einem Topf zum Kochen zu bringen, erklärte Gottschalk. Der Adelsherr ließ es sich nicht nehmen, einmal selbst zu testen, wie warm das Wasser schon geworden war. "Heiß ist es noch nicht", stellte er fest.
Am Schweinestall verdeutlichte der Landwirt dem Fürsten, "die Energie ist der Mist". Der Renaissanceherrscher zog daraus den Schluss, dass es sich hierbei dann wohl um "Energieschweinchen" handeln müsse. Zudem seien die Tiere auch eine Köstlichkeit, sagte Gottschalk und bot dem Fürsten eine Bratwurst an. Mit seinem fürstlichen Messer probierte er das Fleisch und befand: "Das Schwein ist lecker".
Bevor seine Gnaden wieder in der Kutsche verschwand, nahm er noch die Petition von Martina Lohmann entgegen.
Sie forderte im Namen aller Anwohner den Bau zweier Kreisel aufgrund der extremen Raserei im Kreuzungsbereich Bahnhofstraße/Südhorsterstraße und in Südhorsten im Bereich der versetzten Kreuzung der Hauptstraße mit der Dorfstraße und Birkenallee. Behörden und Geld hin oder her, der Adelsherr fragte: "Was hindert euch daran, Schaufeln zu kaufen und euch euren Kreisverkehr zu bauen?". Foto: jl