LANDKREIS (hb/m). Im Großen Saal des Bückeburger Rathauses haben gut 100 Gäste am 5. festlichen Bürgermahl der Bürgerstiftung Schaumburg teilgenommen.
Vorstandsvorsitzender Hermann Stoevesandt freute sich, Katrin Göring-Eckardt, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, als Festrednerin begrüßen zu können.
Es sei die Idee von Ursula Helmhold gewesen, "nach drei Männern im Rentenalter mal eine jüngere Festrednerin" zu präsentieren. Das Bürgermahl sei eine gute Hilfe für die Stiftung, da jedes Mal "so 4000-5000 Euro" übrigbleiben.
"Wenn es sie nicht seit sechs Jahren gäbe, müsste man die Bürgerstiftung erfinden, obwohl eine Bürgerstiftung in unserer Wohlstandsgesellschaft eigentlich entbehrlich sein müsste", meinte Reiner Brombach in seinem Grußwort.
Die hauptamtlich Tätigen müssten sich auch vor Augen führen, dass sie nicht zu viel auf die Ehrenamtlichen abwälzen.
Die Tätigkeit der Ehrenamtlichen könne nur eine "sehr wertvolle Ergänzung" sein.
"Für andere mehr tun als man muss, ehrenamtlich und helfen - das ist die Bürgerstiftung Schaumburg", sagte Heinz-Gerhard Schöttelndreier. Kinder und Jugendliche, die Sozialarbeit erfahren und Sport treiben, sind nach den Worten des Landrates weniger anfällig für Gewalt, Sucht und extreme politische Strömungen.
Die am 3. Mai 1966 in Friedrichroda (Thüringen) geborene Katrin Göring-Eckardt ist seit 1998 Abgeordnete der Grünen im Deutschen Bundestag.
Nach der Bundestagswahl 2005 und erneut 2009 wurde sie zur Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages gewählt. 2009 wurde sie zur Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland gewählt. Sie sprach zum Thema: "Verantwortung und Engagement: Wie wollen wir zusammen leben?"
Katrin Göring-Eckardt beobachtet eine zunehmende Skepsis gegenüber dem Dogma des Wirtschaftswachstums. Es sage auch absolut nichts darüber aus, "ob wir wirklich so leben wollen wie wir leben".
Sie glaubt, "dass die gesellschaftlichen Fortschritte der letzten Jahrzehnte auf Bildung, Gesundheit und Kommunikation zurückgehen und nicht auf Wachstum".
Immer plausibler und attraktiver werde der Gedanke, "dass wir heute nicht auf Kosten kommender Generationen leben sollten". Wenn es um Maßstäbe für das gelungene Leben gehe, kämen immaterielle Dinge wie Kultur, menschliche Beziehungen, soziale Gerechtigkeit oder Muße in Frage. Insofern habe sie, so Göring-Eckardt, mit Freude gesehen, dass die Bürgerstiftung Schaumburg in jenen Bereichen aktiv sei, die auch sie für zentral halte: Bildung, Kultur, Integration und Umweltschutz.
Ausgezeichnet wurden die Preisträger des Förderwettbewerbs 2010 "Politik - ja, bitte!" Zu den Gewinnern gehörten die Schule Am Schlosspark und die IGS Schaumburg (Stadthagen, 1. Preis), das Gymnasium Ernestinum Rinteln (2. Preis) und die Pestalozzischule Rinteln (3. Preis). Anerkennungspreise gingen an die Stadtschule Rodenberg und das Gymnasium Bad Nenndorf.
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