1. Minister Möllring glaubt an einen "guten Weg"

    Investitionen als klares Bekenntnis für Standort Bad Nenndorf zu werten

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    BAD NENNDORF (pd). Ein eindeutiges Bekenntnis für den Standort Bad Nenndorf hat Finanzminister Hartmut Möllring bei einem Besuch in der Rheuma-Klinik abgegeben. "Wir glauben, wir sind auf einem guten Weg", erklärte der hochrangige Besucher vor einer Gruppe von CDU-Mitgliedern aus dem Landkreis. Allein die 5,5 Millionen Euro, die das Land im vergangenen und in diesem Jahr in das Staatsbad investiere, sei ein eindeutiges Indiz für diese Behauptung, so der Minister. Bei dem Treffen war auch der Interimsgeschäftsführer Heinz-Hermann Blome dabei, der für den überraschend freigestellten Geschäftsführer Peer Kraatz vorübergehend die Geschäfte im Staatsbad Nenndorf führt.

    "Abstrampeln für den Standort Bad Nenndorf": Finanzminister Hartmut Möllring (li.) zusammen mit dem CDU-Landratskandidaten Klaus-Dieter Drewes und dem Interimsgeschäftsführer des Staatsbades Nenndorf, Heinz-Hermann Blome.

    Eigentlich hätte Kraatz die Delegation begrüßen sollen, doch dieser ist seit zwei Wochen nicht mehr im Amt. Wofür die Millionen vom Land ausgegeben werden, zeigten Blome und Oberärztin Claudia Schlawin-Stobbe den Besuchern mit dem Finanzminister an der Spitze in einem Rundgang durch die Klinik und die benachbarten Räume rund um das Medifit. Im Herbst soll der neue Wellnessbereich im Schlammbadehaus in Betrieb genommen werden. Nach Ende der Bauarbeiten verfügt die Klinik über 193 Zimmer. Betreut werden die Patienten und Kurgäste von rund 200 Mitarbeitern.

    Diese werden mit einiger Beruhigung die Äußerungen von Möllring und Blome registrieren, denn beide haben in einer Gesprächsrunde ein klares Bekenntnis für den Standort Bad Nenndorf und den Landesbetrieb abgegeben. Ziel sei, so der Finanzminister, eine "schwarze Null" in der Bilanz. Um das zu erreichen, müssten Kommune und Land weiter Hand in Hand arbeiten. "Wir stehen in der Sache zu Bad Nenndorf", erklärte Möllring mehrfach. Die Intension seines Hauses sei, wie in den letzten Jahren "die Zukunft gemeinsam zu gestalten".

    Nur kurz ging der Minister auf die überraschende Entlassung des Geschäftsführers ein. Es läge auf der Hand, dass diese Trennung nicht einvernehmlich war. Mit Blick auf die von Kraatz erhobene Klage gegen die Kündigung gab sich Möllring gelassen: "Schauen wir ´mal, was das am Ende gibt". Dem Land gehe es nicht um diese eine Personalie, sondern um den Betrieb und die Mitarbeiter. "Wir alle müssen im positiven Sinne weiter alles tun, um Bad Nenndorf nach vorne zu bringen". Blome ergänzte in Bezug auf die Motivationslage der Mitarbeiter: "Je besser das Fundament, desto besser kann man arbeiten".

    Die Patienten sollen gerne nach Bad Nenndorf kommen und daher sei es wichtig, Qualität zu bieten. "Wir können niemanden hierher locken wenn wir sagen, hier ist alles Mist", konterte Möllring auf den Vorsitzenden des CDU-Samtgemeindeverbandes Werner Bövers, der in der Berufung Blomes sogar die Gefahr einer "Abwerbung von Patienten nach Bad Pyrmont" vermutete und damit auf heftige Gegenreaktion von Seiten des Finanzministers stieß. Das Land wolle in absehbarer Zeit einen neuen Geschäftsführer einstellen und den in der jüngsten Vergangenheit beschrittenen "guten Weg" weiter gehen. "Ohne Ziel ist jeder Weg falsch", bemühte Blome dazu einen Ausspruch von Konfuzius.

    Der CDU-Landratskandidat Klaus-Dieter Drewes erinnerte daran, dass die finanziellen Möglichkeiten von Bad Nenndorf begrenzt seien, freute sich aber über das klare Bekenntnis zum Standort. Die örtliche Politik sei gefordert, die positive Entwicklung offensiv zu begleiten. Marlies Matthias von der CDU Bad Nenndorf erinnerte Blome daran, bei der verstärkten Ausrichtung auf Wellness die wichtigen ortsgebundenen Heilmittel Moor, Schwefel und Sole nicht zu vernachlässigen. Der Vorsitzende des Heilbäderverbandes sah dies auch so. Es wäre fatal, wenn von den vier bestehenden Moorbädern in Niedersachsen noch eines "vom Netz geht". Bei den niedergelassenen Ärzten müsse noch mehr für die ambulanten Badekuren geworben werden. Da gebe es noch einiges zu tun, räumte der Interimsgeschäftsführer ein. Er mahnte auch ein konsequenteres Stadtmarketing an. Foto:pd

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