1. Fürst erkundet sattes Grün

    Forstamtsleiter kämpft als Hirsch / Reichlich Zirkus mitten im Wald

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    POLLHAGEN (wa). Gerade noch auf dem Kartoffelfest in Nordsehl, dann schon zu Besuch mitten im Schaumburger Wald in Pollhagen. Ein gefragter Mann ist er, der Fürst Ernst. Aber vorerst hieß es "Manege frei" für die Erst- und Zweitklässler der Grundschulen in Niedernwöhren. Beim Waldzirkus der Försterei Natenhöhe gab es nämlich eine Menge zu staunen.

    Fürst Ernst (2. v. li) besucht die Försterei Natenhöhe und lässt sich von Forstamtsleiter Lothar Speidel (li.) eine Petition überreichen. Neben ihm Anton von Gertenbrock (3. v. li) und Melchior Ferzenbroich (4. v. li.).

    Die Labradorhunde Distel und Cleo apportieren für ihre Besitzerin Malen Meier, grüne Sandsäckchen die als Attrappen für geschossenes Wild dienen.

    Lothar Seidel, Forstamtsleiter, und Jäger Henning Böger inszenieren einen Hirschkampf.

    Lothar Seidel, Forstamtsleiter, agierte als Zirkusdirektor beziehungsweise Moderator und führte mit Elan und Körpereinsatz durch das Programm. Körpereinsatz deshalb, weil er zusammen mit Jäger Henning Böger einen Hirschkampf inszenierte. Auf die dazugehörigen Laute wurde allerdings weitgehend verzichtet, Böger gab nur ein kurzes Gastspiel seiner Hirschvertonung durch das Mikrofon.

    Die Labradore, Distel und Cleo, zeigten was sie von Besitzerin Malen Maier während ihrer Ausbildung zum Apportierhund gelernt haben. Grüne Sandsäckchen übernahmen dafür den Part des geschossenen Wilds und wurden von Mutter und Tochter gekonnt zu Frauchen transportiert. Beim Wettsägen mit Axt, Hand- und Kettensäge der Zweier-Teams aus dem Bückeberg und dem Schaumburger Wald flogen reichlich Späne. Am Ende hielt es sich jedoch die Waage, die einen waren mit eigener Kraft besser, die anderen wiederum mit der Maschine.

    Als die Mitarbeiter der Kreisjägerschaft auf ihren Hörnern "Auf zur Jagd" bliesen, ertönten plötzlich zwei Schüsse. Fürst Ernst und sein Tross kehrte endlich ein. Münchhausen hätte gerade zwei Hasen geschossen, erklärte er. Bevor seine Durchlaucht allerdings aus seiner Kutsche stieg und den mittlerweile vom Regen völlig zermatschten Boden betrat, übten die Kinder fleißig das Fähnchen wedeln und Vivat rufen. Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier ließ es sich nicht nehmen zur Begrüßung des Fürsten, eine Ansprache zu halten - schließlich wolle er gemeinsam mit ihm Wald und Wild des Schaumburger Landes pflegen.

    "Mehr als Schweine jagen können wir ja nicht", stellte Fürst Ernst fest. Das demonstrierte Förster Rüdiger Pfitzner den Zuschauern indem er auf einen laufenden Keiler schoss. Natürlich war dieser nur auf Holz aufgemalt. Abschließend überreichte Lothar Seidel dem Fürsten die, aufgrund des Dauerregens in Plastik eingepackte, Petition und dankte ihm mit einer kurzen Rede für seinen Besuch. Der überlegte derweil was es denn nun schon wieder mit diesem "Plastik" auf sich habe. So ist das eben als Urgestein in der Neuzeit, auch Fürsten lernen nie aus.Fotos:wa

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