VEHLEN (jl). Den diesjährigen Startschuss für den Erntefestumzug hat gleich die ganze Siedlung am Formkenplatz als Erntebauer gegeben. Den Anfang machte wie immer Michael Kuhlmann mit einer lautstark umjubelten Begrüßung der rund 20 Erntewagen.
Danach erklärte Manfred Pöhler, einer der Erntesiedler, woher der Formkenplatz eigentlich seinen Namen hat. Formken sei Plattdeutsch und bedeute Farnkraut. Auf der etwa 16 Morgen großen Fläche westlich der Aue wohnen 140 Vehlener in 38 Häusern.
Und warum die jetzt alle Erntebauer sind, erklärte er auch gleich: Fakt sei, dass niemand von den Erntesiedlern professioneller Landwirt sei, "aber jeder hier war früher Selbstversorger und manch einer hat noch heute seinen Garten mit Leidenschaft bewirtschaftet und sich somit auch über seine Ernte gefreut." Das Erntefest an sich sei ja auch ein Dorfgemeinschaftsfest geworden, es diene der Stärkung der Gemeinschaft, natürlich auch über die Grenzen Vehlens hinaus. Genau das, so Pöhler weiter, seien auch die Gründe, "warum wir hier als Erntebauern stehen: Wahrung der Tradition und Stärkung der Gemeinschaft". Vielleicht sei man ja in dieser Funktion ein Vorreiter und der eine oder andere mache sich mal Gedanken in dieser Richtung. Die Dorfjugend sei dankbar dafür und stehe jederzeit für Auskünfte bereit. Das Wetter zeige sich mit nicht zu warmen, aber auch nicht zu kalten Temperaturen von seiner besten Seite, verkündete Pöhler, "weil der Formkenplatz vorher mit Petrus telefoniert hat." Bis zum Abend bleibe das Wetter so schön. Das dürfte den Feiernden wohl auch reichen, dann geht es im Festzelt mit einem Dach über dem Kopf weiter. Nach dem Ehrentanz der Erntesiedler und dem Windmühlentanz hieß es, bitte einsteigen. Die Erntewagen absolvierten fünf Tanzstopps, ehe der Festumzug am späten Nachmittag vor dem Festzelt am Dorfgemeinschaftshaus wieder eintraf und dort die Erntekrone aufstellt wurde. Foto: jl