1. Bittsteller buhlen um die Gunst

    Besuch des "Fürsten" geprägt vom Überreichen von Petitionen/ Programm stark gekürzt wegen Regens

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    LINDHORST. Der Himmel war grau, hin und wieder regnete es mehr oder weniger heftig - zahlreiche Lindhorster ließen sich den Empfang "ihres Fürsten" aber nicht entgehen. Das Programm war gehörig gestrafft worden. Der Empfangsort war wegen des mehrstündigen Dauerregens im Vorfeld vom Mehrzweckbackhaus auf Eichhöfe durch eine Entscheidung der Verwaltung im Rathaus zum Feuerwehrgerätehaus in der Bahnhofstraße verlagert worden, da die Wiesen um das Backhaus nicht betretbar waren, dort aber auch ein Teil des bunten Dorffestes stattfinden sollte.

    340 Schulkinder sind mit dabei, als der Wunsch nach Einrichtung einer IGS verkündet wird.

    Schauspieler Peter Kaempfe als Fürst Ernst wurde nach dem Aussteigen aus der Kutsche mit lautstarken "Vivat"-Rufen empfangen und von Samtgemeindebürgermeister Gerhard Busche mit launigen Worten begrüßt. Busche überreichte einen leeren Steuersack, der den "Pfeffersäcken" in Hannover und Berlin vorgezeigt werden solle, um diese auf die finanzielle Situation der Kommunen aufmerksam zu machen. Der "Fürst" aber musste passen: "Nach Berlin werden wir nicht kommen, und wer weiß, ob wir in Hannover jemanden zu fassen bekommen," machte er deutlich. Außerdem: Jeder wisse, dass man einem Schotten kein Geld aus der Tasche ziehen könne.

    Bevor nach und nach dem "Fürst" gleich vier Bittgesuche übergeben wurden, hießen Pfarrer Stephan Bringer und Pastor Wilfried Vauth den Landesherren herzlich willkommen und wiesen auf das heute vorhandene vertraute Miteinander der beiden Konfessionen hin. Danach ging es Schlag auf Schlag: Petition Nummer eins wurde von Ralf Bellinghausen vom Schulelternrat der Grundschule vorgetragen. Man wünsche sich eine neue Schule, ließ er den "Fürsten" wissen, eine Schule mit den drei Buchstaben IGS. 340 Grundschüler - alle mit den drei gut lesbaren Buchstaben IGS um den Hals - umringten dabei den "adligen Herrscher" und skandierten lautstark "IGS, IGS, IGS". Der "Fürst" verschaffte sich mit einem kräftigen mikrofonverstärkten "Ruhe jetzt" wieder die nötige Aufmerksamkeit und ließ den Bittsteller wissen: "Kinder gibt es ja in Lindhorst. Wenn die aber für eine neue Schule nicht reichen, macht doch einfach ein paar mehr." Dies sei zudem mit Freude verbunden, verriet er seinen Zuhörern.

    Gunter Ludewig vom Kultur-Förderverein Schaumburger Bergbau bat den "durchlauchtigsten hochgeborenen gnädigen Fürsten" um Unterstützung zum Erhalt des Bergbau- Museums. Marianne und Helge Krzykowski von der Trachtengruppe Lindhorst trugen ihre Bitte um Unterstützung vor, denn: "Für die Herstellung des Backofens sind über 10.000 Euro aufzubringen." Schauspieler Kaempfe griff zum Mikrofon und verkündete: "Vieles könnt ihr bekommen, aber Geld haben wir nicht." Heinz Brunkhorst in Schaumburger Tracht Abgesandter der Dorfgemeinschaft Schöttlingen und wie sein Gegenüber bei einsetzendem Regen gut beschirmt überreichte dem "Fürst" Eierlikör als Geschenk, verbunden mit der Bitte, der "Herrscher" möge sich dafür einsetzen, dass der edle Tropfen als "Schaumburger Friedenstropfen" in ganz Schaumburg ausgeschenkt werden dürfe. Die "Crazy Rats" auf ihren schweren Motorrädern mit Pfarrer Stephan Bringer an der Spitze geleiteten den "Hohen Besuch" anschließend aus dem Ort hinaus. Foto: privat

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